Iron Echo - Forged In Fire - CD Cover
Fr, 27. Juni 2025

Iron Echo – Forged In Fire

Heavy Metal
24.06.2025
Iron Echo - Forged In Fire - CD Cover

Ein eisernes Echo wie Phoenix aus der Asche

Die süddeutschen Iron Echo bringen frischen Wind in die Metalszene. Ihr erstes Album ist Ohrfutter für die Traditionalisten unter den Metalheads. Doch zuerst geht es zeitlich etwas in die Vergangenheit.

Es war einmal…

Vor etwa neun Jahren habe ich an einem Festival eine kleine, lokale Band entdeckt, die mich schnell mit ihrer Musik überzeugen konnte. 2018 schaffte es diese Truppe mit ihrem damaligen Werk „Dreamworld Collapse“ auf das persönliche Treppchen in der Kategorie „Album des Jahres“. Die Rede ist von den Heilbronnern SpiteFuel. Live spielten sie dann sogar am legendären Ice Rock Festival im Emmental sowie am Rock the Ring im Zürcher Oberland.

Doch wie es oftmals ist, werden Musiker „ausgetauscht“, aus welchen Gründen auch immer. Im Falle von SpiteFuel war der Ausstieg von Sänger Stefan Zörner sehr einschneidend. Und mit dem neuen Fronter Phil Stahl veränderte sich auch der Sound, eine deutlich härtere Gangart wurde nun gespielt. Wobei dies sicherlich nicht nur am aggressiveren Gesang lag.

Das „Gastspiel“ von Phil dauerte allerdings nicht lange, bald nach dem Release von „Flame In The Night“ Ende 2019 verkündeten SpiteFuel den Ausstieg des Sängers. Und die beginnende Pandemie dürfte schlussendlich mit ein Hauptgrund gewesen sein, dass SpiteFuel bald darauf aufgelöst wurden.

Gitarrist Tobi hat 2022 ein Album aufgenommen mit diversen Sängern (unter anderem Mark Fox von Shakra und Gianni Pontillo von Victory). Sein damaliges Pendant an den sechs Saiten, George-Lynch-Verehrer Timo Pflüger und Drummer Björn Hessemüller starteten derweil die neue Band – Iron Echo. Als Sänger ist da Johnny Vox mit dabei, er war damals auch einer der Bewerber als Nachfolger von Phil bei SpiteFuel. Und somit sind wir endgültig im Jahr 2025 angekommen…

Das Album – Forged In Fire

Bereits Ende letzten Jahres war das Album fix und fertig aufgenommen und produziert. Das Ding wurde bei Konzerten verkauft und heimste Lorbeeren ein, sodass das Plattenlabel Metalapolis (die beispielsweise auch die Rheintaler Black Diamonds unter Vertrag haben) auf die Band aufmerksam wurde. Ende Juni ist es nun soweit: „Forged In Fire“ wird über das neue Label nochmals veröffentlicht und hat bereits weltweit gute Kritiken erhalten.

Nach einem kurzen Intro gehts los mit „Ready To Rumble“. Ohne Zweifel kann man schon jetzt sagen, dass dies einer der geilsten Tracks ist! Ein Start nach Mass mit treibenden Gitarrenriffs, ein Refrain mit Ohrwurm-Charakter, der zudem mit Accept-artigen Chören garniert ist. Doch dies soll jetzt imfall nicht heissen, dass der Rest schlecht ist… Das folgende „Death Dealer“ startet schnell, trumpft dann aber mit einem eher stampfenden Mittelteil auf.

Nicht nur wegen Songtiteln wie „Sinner“ ist es unüberhörbar, dass Judas Priest einen gewissen Einfluss auf den Sound haben. Generell beschreibt „klassischer Heavy Metal“ am besten, was Iron Echo hier anbieten. Hört euch nur mal die ersten Sekunden von „Streets On Fire“ an, das ist richtig geil. Mehr Priest geht da fast nicht mehr.

„Last Man Standing“ ist die erste Single, die hat in der Tat schon einige Monate auf dem Zähler. Die Band wurde schliesslich ja schon vor drei Jahre gegründet und dies war der erste fertige Song und dazu hat man grad den Videoclip gemacht. Im Vergleich mit dem Rest des Materials hinkt er allerdings etwas hinterher. Da hat das Songwriting fraglos Fortschritte gemacht!

Was mich persönlich insgesamt etwas stört, ist generell der Gesang von Johnny. Das heisst überhaupt nicht, dass er nicht singen kann oder so. Es ist noch schwer zu beschreiben, was mir nicht passt. Seine Stimmlage? Die scheint mir nicht sehr variabel. Generell haben die Vocals etwas wenig Druck. Ich weiss nicht, ob das allenfalls an der Produktion liegt und man in Zukunft da irgendetwas anders machen könnte? Wobei man erwähnen muss, dass das Ding von keinem geringeren als Achim Köhler produziert und gemixt wurde. Und der hat das schon für Bands wie Brainstorm, Amon Amarth oder Primal Fear gemacht.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich natürlich keine Ahnung habe, wie Johnny live klingt! Dann könnte man sicher Vergleiche ziehen. Gitarrist Timo hat mir jedenfalls erklärt, dass er noch nie einen Sänger hatte, der dermassen Druck aufbauen kann. Zudem hat er (also Johnny) eine gesangliche Musical-Ausbildung. Das spricht also sicher für sein Können. Es wird wohl wirklich Zeit, dass ich die Jungs mal live sehe…

Der letzte Track „Seven Sins“ ist genau so ein Song, bei dem ich Mühe habe mit der Stimme. Da werde ich auch nach einem Dutzend Durchläufe nicht warm. Liegt also wohl an mir. Nichtsdestotrotz hat das Album weitere richtig starke Momente im Angebot, zum Beispiel das mit epischem Intro versehene „The Awakening“ oder ebenso das schnelle „Downfall“. Bei den Gitarrensolos schimmert wieder die Sparte „Priest/Accept“ durch, das macht schon Laune.

Das Fanzit zu Iron Echo – Forged In Fire

Phoenix aus der Asche? Immerhin zwei Fünftel meiner geliebten SpiteFuel machen immer noch zusammen Musik und das wahrlich nicht schlecht! Das Debutalbum kann sich insgesamt hören lassen. Vor allem Fans, die dem wirklich traditionellen Metal huldigen, sollten hier unbedingt mindestens ein Ohr riskieren. Wer einen Track wie das saugeile „Ready To Rumble“ schreiben kann, hat das mehr als verdient! 8.5 von 10 Horns für einen starken Erstling.

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Die Tracklist – Iron Echo – Forged In Fire

  1. The Blacksmith Tales
  2. Ready To Rumble
  3. Death Dealer
  4. Last Man Standing
  5. Sinner
  6. Streets On Fire
  7. The Awakening
  8. Downfall
  9. Seven Sins

Das Line-up Iron Echo

  • Johnny Vox – Vocals
  • Timo Pflüger – Guitars
  • Hasan Biberci – Guitars
  • Theologos Liatakis – Bass
  • BJ Hessemüller . Drums

Video Iron Echo – Last Man Standing


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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Autor
24.06.2025
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