Concrete Age - Awaken the Gods (Cover-Artwork)
Do, 15. Mai 2025

Concrete Age – Awaken the Gods

Folk Metal
01.07.2025
Concrete Age - Awaken the Gods (Cover-Artwork)

Die Gipfel im Rücken

Die Metal-Mönche sind schon wieder zurück. Concrete Age scheinen gerade eine kreative Hochphase zu durchleben: Awaken the Gods ist bereits das dritte Album, das die Band in einem jährlichen Rhythmus veröffentlicht, wobei sich das Quartett dieses Mal Haarbn Productions als Label ausgesucht hat.

Nach dem mehr als gelungenen Vorgänger Motherland (zum Review gehts hier) sage ich selbstverständlich nicht nein zu Nachschub aus dem Kaukasusgebirge respektive dem Londoner Stadtgebiet, wo die Truppe ja mittlerweile zuhause ist. Haben uns Concrete Age zuletzt auf eine musikalische Reise in die Höhe des Kaukasus mitgenommen, hat die Band nun im übertragenen Sinne die Berge überquert und schaut sich mit den Gipfeln im Rücken an den Südhängen des Gebirges – sprich der Region um die Türkei herum – nach neuen Einflüssen um. Sie verschiebt damit ihren Fokus minim weg von osteuropäischen Anleihen hin auf orientalische Elemente, zeigt damit eine andere Facette ihrer DNS und präsentiert eine sanfte Weiterentwicklung ihres Stils. Verschwunden sind dabei die Tasteninstrumente, es regieren die Saiten. Doch wer jetzt befürchtet, dass damit auch sämtliche folkloristischen Versatzstücke im Sound der Band der Vergangenheit angehören, kann entspannt aufatmen. Ilya Morozov und seine Mannen haben nämlich eine ganze Wagenladung an volkstümlichen Instrumenten im Gepäck, die sie gewinnbringend einzusetzen wissen. Für alle, die skeptisch sind: «Warrior’s Anthem» dürfte das Stück sein, welches sich am stärksten an das Vorgängeralbum anlehnt und bietet als Vorabsingle einen klug gewählten Anknüpfungspunkt für den Einstieg.

Beim Genuss der restlichen Tracks zeigt sich hingegen bald, dass die vier Herren einen Schritt weitergegangen sind. Awaken the Gods wirkt abgeklärter und weniger impulsiv als noch Motherland. Die Kompositionen sind verspielter geworden, offenbaren mit zunehmender Anzahl Hördurchgänge mehr Details und kommen weniger gradlinig daher. Das Album erfordert daher mehr Aufmerksamkeit, die sich im Endeffekt aber auszahlt. Denn wer sich die Mühe macht, in die Stücke einzutauchen, der kriegt eine geballte Ladung Folk Metal voller Abwechslung. Im Titeltrack schaffen Concrete Age beispielsweise das Kunststück, die Basslinie um ein durchgehend eingesetztes Didgeridoo zu erweitern und mit diesem für Stimmung zu sorgen, ohne dass die ständigen Wiederholungen langweiligen würden. Am anderen Ende der Skala tragen „Forbidden Ministry“ und „Cursed Reincarnation“ ihre Thrash-Seite inklusive Gitarren- und Bassoli beide stolz auf dem Revers – und versprühen trotzdem jeweils eine ganz unterschiedliche Atmosphäre. Das Album enthält zudem über die 36 Minuten regulärer Laufzeit hinaus als Bonustracks zwei Cover-Versionen, die interessant arrangiert sind, jedoch nicht an das eigene Songmaterial von Concrete Age heranreichen. Lyrisch verschmelzen nach wie vor buddhistische Themen der Selbstfindung mit Betrachtungen der regionalen Geschichte zu einer homogenen Mischung, welche Hand in Hand mit der Musik geht.

Das Fanzit zu Concrete Age – Awaken the Gods

Kurz und knapp: Concrete Age entwickeln auf dem neusten Werk ihren Sound weiter, ohne den bandeigenen Stil über den Haufen zu werfen. Holt euch Awaken the Gods, wenn ihr Gefallen an Motherland gefunden habt. Unautorisiertes Kopieren des Albums wird gemäss dem Kleingedruckten auf der CD-Rückseite aber verfolgt von loyalen Anhängern des Dalai Lamas, seid diesbezüglich also gewarnt…

Reinhören und CD bestellen (ohne verfolgt zu werden)

Video Concrete Age – Awaken The Gods


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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01.07.2025
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