Concrete Age – Bardo Thodol
Folk Metal
Ein Dreigestirn am Firmament
Concrete Age haben innerhalb dreier Jahre drei Alben veröffentlicht. Über Motherland und Awaken the Gods haben wir bereits berichtet, es fehlt folglich noch das dritte im Bunde: Bardo Thodol.
Vor zwei Jahren – also 2023 – erschienen, markiert Bardo Thodol den Beginn des Sounds, für den die in London ansässige Truppe heute bekannt und beliebt ist. Im Gegensatz zu den späteren Veröffentlichungen verweben Concrete Age darauf die volkstümlichen, traditionellen Anteile weniger dicht mit dem Thrash und Death Metal, aus denen sich ihre Lieder hauptsächlich zusammensetzen. Letztere stehen somit stärker für sich allein. Zum Glück können sie das ohne Schwierigkeiten, denn das Quartett zieht seit jeher einen Vorteil daraus, dass es eben gute Metalsongs schreiben kann. Allerdings müssen die Hörer mit dem einen oder anderen eher abrupten Übergang zwischen den verschiedenen Teilen leben können.
Was der Band darüber hinaus gelingt, ist eine wuchtige Darbietung. Dazu trägt sicherlich auch die Produktion bei, doch damit ist es nicht getan: Die Musik auf Bardo Thodol ist einfach voller Druck gespielt. Das führt in Kombination dazu, dass sie den Hörer mitreisst. Unter diesem Aspekt ist das Album ein richtiger Ohrenschmaus und wer beim Anhören nicht spürt, wie plötzlich sein Kopf zu nicken anfängt, wird vermutlich generell wenig mit genannten Genres anfangen können. Wer es dennoch tut, entdeckt auf der Veröffentlichung die mittlerweile etablierten Markenzeichen von Concrete Age, namentlich ganz viel Groove, untermauert durch starke Riffs und garniert mit einem Instrumentarium aus der östlichen Volksmusik. Über das Album hinweg wirken die Kompositionen dabei wie aus einem Guss, wobei einzelne Songs mal diesen, mal jenen Aspekt von Concrete Ages Musik in den Vordergrund stellen. „Lullaby For A Deadman“ hat beispielsweise einige düstere Momente als Kontrast zur Fröhlichkeit der volkstümlich inspirierten Melodien, „Hex“ fokussiert sich auf die Riffs und „Bardo Thodol“ kommt manchmal mit einem Akkordeon um die Ecke. Einzig „Trite Puti“ fällt im Gesamtkontext ein wenig aus dem Rahmen. Der Song ist beschwingter als alle anderen und wartet mit einer sehr tänzerischen Melodie auf. Weil er zudem in der Mitte des Albums sitzt, wirkt er umso mehr wie ein Interludium. Der Hörfluss wird dadurch aber eher aufgelockert als gestört.
Das Ohr profitiert auch von der Abmischung – um nochmals auf die Produktion zurückzukommen. Jene ist ausgewogen, stellt sie nämlich die Gitarren nicht in den Hintergrund und lässt den restlichen Instrumenten trotzdem genügend Raum, um sich entfalten zu können. Für die Musik auf Bardo Thodol könnte sie geeigneter nicht sein, womit sie entscheidend zum Hörvergnügen beiträgt.
Das Fanzit zu Concrete Age – Bardo Thodol
Wer sich erst an die Folk-Instrumente in Concrete Ages Melange aus Thrash- und Death Metal gewöhnen muss, ist mit Bardo Thodol genau richtig beraten. Von den Alben der aktuellen Trilogie ist es das druckvollste und legt seine Wurzeln im Thrash und Death Metal am schonungslosesten offen. Motherland ist zwar das ausgelassenere und eingängigere Werk, auf dem die verschiedenen Welten noch nahtloser verschmelzen, doch Bardo Thodol ist nichtsdestoweniger ein starkes Album und steht seinem Nachfolger nur wenig nach.
Video Concrete Age – Purity


