Injector - Hunt of the Rawhead (Cover Artwork)
Fr, 18. Dezember 2020

Injector – Hunt of the Rawhead

Thrash Metal
13.12.2020
Injector - Hunt of the Rawhead (Cover Artwork)

Das ultimative Projekt

So betrachten Injector ihr drittes Album. Genau wie auf Hunt of the Rawhead wollten die Melodic Thrasher schon immer tönen. Dann sollte die Scheibe, die über Art Gates Records erscheint, eigentlich der perfekten Erstkontakt mit dem spanischen Quartett sein.

Injector spielen wie bereits angetönt im Grundsatz melodiösen Thrash Metal und sind definitiv keine Anfänger, was diese Art von Musik angeht. „March To Kill“ eröffnet Hunt of the Rawhead dementsprechend gekonnt und ist gleich ein Paradebeispiel für den Stil der Gruppe. Da treffen thrashige Gitarrenriffs auf Heavy Metal-Melodien. Das wiederum wird ergänzt durch bellenden Gesang und abgerundet durch formvollendete Soli und das alles mit einer sehr coolen Attitude. Der Song leidet zwar etwas unter dem überraschenden Ausblenden am Schluss, aber da ist das Abspielgerät bereits zum folgenden „Unborn Legions“ gesprungen, einemn knackigem Song mit eingängiger Melodieführung. Injector variieren im Verlaufe ihrer neusten Veröffentlichung die Zutaten immer leicht und erhöhen mal den einen, mal den anderen Anteil, so dass jeder Song eine subtile eigene Charakteristik gewinnt. Hilfreich ist dabei auch die Abmischung, die allen Stimmen ihren Platz einräumt und dafür sorgt, dass der Hörer die Lieder problemlos aufnehmen kann. Insbesondere der Bass hat diverse Glanzmomente und ist klar aus dem Gesamtklang herauszuhören ohne die restlichen Instrumente zu dominieren. Nur die Produktion an und für sich hätte noch etwas mehr Schmiss vertragen, aber das ist bereits Jammern auf hohem Niveau. Auf jeden Fall passt der Klang zum comicartigen Albumcover mit seiner Old School angehauchten Darstellung.

Was der Scheibe allerdings fehlt ist der eine oder andere herausragende Song sowie durchgehendes Songwriting, das einem packt und nicht mehr loslässt. „Rhythm of War“ illustriert das sehr gut. Das Lied hat coole Momente, aber über die gesamte Laufzeit von knapp acht Minuten betrachtet, ist es zu wenig auf den Punkt gebracht. Das machen „Interstellar Minds“ oder „Feed the Monster“ um einiges besser. Besonders letzteres überzeugt mit lässigen Riffs und einer Unbekümmertheit, die Injector nicht immer so offen an den Tag legen, wie das in diesem Song der Fall ist. Doch die Qualität bleibt über das Album hinweg konstant, sei es nun in dessen erster oder zweiter Hälfte. Konträr zum eingangs bemängelten Ausblenden, das noch in anderen Songs auf eine etwas ratlose Weise eingesetzt wird, endet Hunt of the Rawhead aber stimmungsvoll mit einem schönen, kleinen Outro, das direkt in das abschliessende „Boundbreaker“ integriert ist. Dennoch bleiben unbändige Begeisterungsstürme bis zur Ohnmacht nach dem Ende des Albums aus und ganz alles, was Injectior in die 46 Minuten gepackt haben, ist auch nach mehrmaligem Hören des Werks nicht hängengeblieben. Nichtsdestotrotz sprechen wir von einer angenehmen und kurzweiligen Dreiviertelstunde.

Das Fanzit Injector – Hunt of the Rawhead

Hunt of the Rawhead ist ein gutes Album geworden. Injector machen nichts falsch mit ihrem selbstdeklarierten ultimativen Projekt und bieten eine schöne Melange aus Thrash und Heavy Metal. Potential für die zukünftige Entwicklung ist aber doch noch einiges Vorhanden. Das ergibt unter dem Strich saubere 7.5 Punkte, wobei eingefleischte Genrefans noch einen halben Punkt draufpacken können und die Losung lautet kurz und knapp: weiter so.

 

Video Injector – March To Kill


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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13.12.2020
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