Metalinside.ch - Krokus - Time To Rock 2025 - Foto Friedemann 20
Fr–Di, 4.–8. Juli 2025

Time To Rock 2025 – Krokus, Nestor, Y&T u.v.m.

Knislinge Folkets Park (Knislinge, SE)
29.07.2025

Schwedens gemütlichstes Rockfestival

Meine Reise nach Schweden im Sommer zu einem Festivalbesuch ist schon fast Tradition. Auch in diesem Jahr geht es in den Norden, aber nicht wie sonst üblich zum Sweden Rock Festival. Mein Ziel ist in diesem Jahr das Time To Rock in Knislinge.

Mit dem Flieger geht es zuerst nach Kopenhagen, von wo aus ich den Zug nehme über den Öresund nach Kristianstad. Dort ist auch mein Quartier und Anna, die Besitzerin des Hotels, erwartet mich schon und begrüsst mich als gern gesehener Stammgast. Am Abend gehe ich dann noch zu diesem Pub beim Bahnhof und beschliesse gestärkt den Abend mit einem guten IPA und einem Burger.

Time To Rock 2025 – Tag 1 (Freitag, 4. Juli)

Das Festivalgelände in Knislinge ist von Kristianstad aus gut mit dem Bus zu erreichen und deshalb habe ich auch kein Auto gemietet. Die Fahrt dauert ungefähr dreissig Minuten und eine Bushaltestelle befindet sich in fast unmittelbarer Umgebung. Dummerweise gibt es dort kein Ticket zu kaufen und beim Busfahrer ist dies ebenfalls nicht möglich. Freundlicherweise nimmt mich der Fahrer ohne Billett mit und weist mich dann noch auf das «Skånetrafiken App» hin das ich mir zum Ticket-Kaufen herunterladen kann. Von der Bushaltestelle in Knislinge sind es nur ein paar Minuten zu Fuss und schon bin ich am Eingang des Festivals. Bei der Akkreditierung ist alles unkompliziert und ich bekomme meinen Pressebändel ausgehändigt.

Im Pressezelt treffe ich richtigen Luxus an. Jeder der akkreditierten Presseleute hat einen eigenen Sitzplatz zugewiesen und auf den Tischen befinden sich Getränke und Snacks! Andreas Hygge, der Betreuer der Presseleute teilt mir mit, dass es leider noch keine Fotoweste gibt, die den Zugang zum Fotograben ermöglicht. Aber heute ist noch nicht so viel los und es gelingen dann doch ein paar Fotos von der Zuschauerseite aus. Es sind nur zwanzig Fotografen zugelassen für den Fotograben und ich als «Neuling» muss dann halt hinten anstehen.

Also, dann gehe ich mal los und erkundige das Gelände. Viele Bäume gibt es hier und ein Fluss umschliesst diesen Park. Es gibt einige grosse Zelte mit Tischen und Bänken, genügend Food-Stände und verdursten muss hier auch niemand. Recht überschaubar ist es hier und das gefällt mir gut, denn das Sweden Rock Festival ist mir eindeutig zu gross geworden. Viele Besucher sitzen auf ihren mitgebrachten Gartenstühlen und dies trägt ebenfalls zur Gemütlichkeit bei.

Plötzlich werde ich auf Schweizerdeutsch angesprochen. Es ist Ivan Schuler, der mit seiner Partnerin Nicole auch hier ist und wir kommen ins Gespräch über das Festival, die Musik und die ganze Welt. Es stellt sich heraus, dass er ein Bekannter ist von unserem Metalinside-Chef pam und vor langer Zeit einmal einen Artikel für Metalinside geschrieben hat. Die Welt ist halt klein und Schweizer gibt es eben auch überall. So wird Ivan wird dann zusätzlich ein paar Bemerkungen zu den Bands schreiben, falls der Chef nichts dagegen hat.

Die Fotos – Impressionen – Tag 1

Andy And The Rockets

Pünktlich geht es dann los mit der ersten Band des Tages. Heute ist erst mal „Pre-Party“  angesagt, das bedeutet, dass nur auf einer Bühne gespielt wird und der Zuschauerandrang ist darum noch nicht so gross. Fröhlicher, klassischer Rock der Siebziger- und Achtzigerjahre erfreuen das anwesende Publikum und das ist doch schon mal ein schöner Einstieg in das Festival.

Ivan: Was für ein Start – überraschenderweise starten die Schweden gleich mit «Black Heart Gold», dem für mich besten Song der Band. Als ich als Vorbereitung auf das Festival mich durch die mir unbekannten Bands hörte, fiel mir gleich dieser Song auf. Ein toller Start in das Festival.

Die Fotos – Andy And The Rockets

John Lindberg Trio

Weiter geht es nach einer kurzen Umbauphase mit dem John Lindberg Trio. Rockabilly nach Art des Elvis Presley ertönt von der Bühne und die Haartolle von Sänger John Lindberg passt hier ausgezeichnet zu diesem Sound. Zuerst gibt es aber noch technische Probleme und die Show verzögert sich um fünfzehn Minuten. Die Zuschauer sind geduldig und als es dann losgeht, gibt es hier und da ein Tänzchen zur Musik. Leider gibt es ausgerechnet jetzt einen Regenschauer und das trübt etwas die Stimmung.

Die Fotos – John Lindberg Trio

Heavy Pettin‘

Auch hier versagt die Technik bevor es losgeht, aber dann kommen wir in den Genuss von Heavy Metal. Die Band kommt aus Glasgow in Schottland und es gibt sie schon seit längerer Zeit. Ich habe jedoch noch nie etwas gehört von denen. Aber ich bin ja auch kein Kenner dieses Genre. Sänger Stephen Hayman kommt zwischendurch mal in die Zuschauer und lädt zum Mitsingen ein. Das Publikum ist erfreut und die Musiker werden vom Publikum gefeiert.

Die Fotos – Heavy Pettin‘

Creedence Tribute

Holzfällerhemden und Cowboyhüte sind nun zu sehen bei den Jungs dieser Combo. Country Musik ist überhaupt nicht mein Ding, obwohl hier auch etwas Blues und Rock zu hören sind. Das Publikum ist trotz leichtem Regen zahlreich vor der Bühne versammelt und erfreut sich an den Songs. In Schweden ist diese Tribute-Band ziemlich erfolgreich, wie ich höre. Aber nach ein paar Fotos und etwas Zuhören ist für mich genug.

Die nächste Band sind die Bourbon Boys und die spielen auch Country. Das ist mir zu viel von diesem Genre und für heute habe ich genug gesehen und gehört. Wie gesagt, morgen geht es dann so richtig los mit dem Festival. Und ausserdem hat unser Metalinside-Chef einmal gesagt, wir müssen nicht jede Band fotografieren (oder so ähnlich) und deshalb mache ich für heute Schluss!

Die Fotos – Creedence Tribute

Time To Rock 2025 – Tag 2 (Samstag, 5.Juli)

Nach einem reichlichen Frühstück, Zimmerstunde und einem kleinen Spaziergang nehme ich den Bus (mit Ticket) in Richtung Knislinge. Das Fahrzeug ist schon gedrängt voll und bei den nächsten Haltestellen werden keine Leute mehr mitgenommen, die müssen nun auf den nächsten Bus warten. Also habe ich Glück und so bin ich am Nachmittag rechtzeitig wieder auf dem Festivalgelände. Zu meiner Freude gibt es nun tatsächlich eine Fotoweste und so kann es dann losgehen mit der ersten Band dieses Tages.

Die Fotos – Impressionen – Tag 2

Bonafide

Einfach guter, lauter Rock ’n‘ Roll wird geboten, aber die Schweden hinterlassen bei mir keinen grösseren Eindruck. Fast schon ein Heimspiel für die Band aus Malmö, Südschweden, und die «gute Laune Rocker» erfreuen die vielen treuen Anhänger im Publikum. Aber es ist ein guter Start in den Festivaltag. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und Regen ist vorerst auch nicht angekündigt.

Die Fotos – Bonafide

Hellgroove

Diese Gruppe habe ich schon mal beim Sweden Rock gesehen und sie hat mir damals schon gut gefallen. Harter, aber melodiöser Metal voller Energie und Wildheit. Die Sängerin gibt ihrem Gesang mit ihren Gesten und Bewegungen gebührend Ausdruck.

Die Fotos – Hellgroove

Riot V

Aus den USA angereist, dürfen Riot V heute die grosse Bühne einweihen. Mit ihrem Old-School-Heavy-Metal präsentieren sie sich ihren Fans und begeistern die versammelten Zuschauer. Der Bassist kommt mit einer Flasche Rum auf die Bühne und nimmt dann zuerst mal einen grossen Schluck! Ist wohl als Hinweis gedacht, denn es geht los mit dem Song «Swords and Tequila».

Die Fotos – Riot V

Laura Cox

Noch nicht so lange im Geschäft ist Laura Cox aus Frankreich. Bevor es losgeht mit der Musik wird zuerst noch kräftig auf der Bühne gewerkelt. Sängerin Laura entschuldigt sich dafür und erklärt dies mit der Verspätung des Fliegers. Den Blues Rockern zuzuhören macht Spass und die sympathische Sängerin hat ihr Publikum schon früh für sich gewonnen.

Die Fotos – Laura Cox

Ambush

Anschliessend gehe ich zur Pirate Rock Stage auf der zeitgleich Ambush spielen und bin positiv überrascht, denn dieser Sound und die Energie, die geboten wird, sind enorm! Als schwedische Judas Priest kann man diese Truppe bezeichnen. Leider dürfen wir Fotografen nicht in den Pit wegen den unzähligen Feuerflammen, die in den Himmel schiessen. Der Graben zwischen Band und Zuschauer ist wirklich nicht sehr gross. Dann halt von aussen ein paar Fotos, um die Stimmung einzufangen. Es ist ja noch früh, aber dies ist für mich schon mal die Überraschung des Tages.

Ivan: Gut liess Laura Cox auf sich warten, denn auch für mich sind Ambush eine positive Überraschung und ein kleines Highlight des Tages. Die Jungs rocken, posen und zocken feinsten Heavy Metal.

Die Fotos – Ambush

Eclipse

Ich vermute mal, dass Eclipse fast auf allen Festivals in Schweden zu finden sind. Der charismatische Frontmann Erik Mårtensson ist mit seiner grossen weissen Gitarre ständig in Bewegung und hält immer wieder Kontakt zum Publikum. Die fröhliche Musik begeistert und wird untermalt von Feuersalven, die ab und zu losgefeuert werden.

Die Fotos – Eclipse

Wytch Hazel

Am Elements of Rock in Uster habe ich Wytch Hazel kennen gelernt und Metalinside-Kollege Rossi hat mir schon damals von dieser Band vorgeschwärmt. Mit ihrem speziellen, mitreissenden Rhythmus zieht die Band schnell ihr Publikum in den Bann. Mit den weissen Anzügen und den vielen Kreuzen ist diese Gruppe aus England schon etwas speziell, aber das gehört eben zu ihrem Konzept.

Die Fotos – Wytch Hazel

Korpiklaani

Beim Zurückgehen in Richtung Pressezelt komme ich an der grossen Bühne vorbei und höre schon von weitem den Humppa Metal von Korpiklaani. Diese Gruppe habe ich schon zu oft gehört und möchte sie bewusst umgehen. Jetzt bleibe ich aber trotzdem stehen und aus dem Publikum gibt es auch ein paar Fotos. Die Finnen mit ihrem Folk Metal sind halt schon Spassmacher und der fröhliche Sound bleibt mir wie ein Ohrwurm noch lange hängen.

Die Fotos – Korpiklaani

Y&T

Kaum im Fotograben angekommen, prasselt ein Regenschauer hernieder und passend dazu beginnt das Set mit dem Song „Hurricane“. Das trübt natürlich die Stimmung etwas, aber das Publikum ist mit Regenkleidung gerüstet und geniesst trotzdem die Musik und feiert ihre Stars. Meine Brille und die Kamera werden nass und der Durchblick ist nicht mehr so gut, aber es gelingen doch einige Fotos und der Regen lässt dann zum Glück etwas nach. Schick gekleidet mit Sakko und glitzerndem Halstuch präsentiert sich Sänger Dave Meniketti seinen Zuhörern.

Die Fotos – Y&T

Firewind

Viel Nebel gibt es auf der Bühne und das macht das Fotografieren nicht ganz einfach. Der Sänger kommt mir bekannt vor und später finde ich heraus, dass es der Herbie Langhans von Avantasia gewesen ist. Und sonst habe ich mal wieder mal keine Ahnung, was ich über die Musik schreiben soll, weil ich ja primär Fotograf bin. Es macht einfach Spass zuzuhören und es gefällt mir.

Die Fotos – Firewind

Stray

Zeitgleich spielen Stray auf der kleinen Bühne und wir Fotografen werden später noch in den Fotograben gelassen. Mit viel Energie lassen es die Musiker krachen und zeigen viel Freude bei ihrem Auftritt. Die meisten Besucher sind bei Firewind versammelt, aber die anwesenden Zuschauer kommen in den Genuss dieser originellen Truppe aus England.

Die Fotos – Stray

Nestor

Zu Beginn gibt es eine Choreografie mit hübschen Mädels in uniformähnlichen Kostümen, die schon mal für Aufmerksamkeit sorgen. Auch die Bandmitglieder präsentieren sich in fantasievollen Uniformen. Die Musiker aus Schweden sind sehr beliebt und somit ist auch sehr viel Publikum vor der Bühne versammelt. Mit Laser und Pyrotechnik untermalt, erfreuen sich die Zuhörer an den Softrock-Hymnen.

Die Fotos – Nestor

Time To Rock 2025 – Tag 3 (Sonntag, 6.Juli)

Heute nehme ich einen früheren Bus zum Festival und bekomme somit auch einen Sitzplatz. Regen ist nicht angesagt, die Sonne kommt ab und zu hervor und das verheisst doch ideales Festivalwetter.

Die Fotos – Impressionen – Tag 3

Asomvel

Den Auftakt an diesem Festivaltag sind Asomvel aus England. Im Lederjacken-Outfit präsentieren sie sich dem Publikum und eröffnen den Nachmittag mit ihrem Rock ‘n’ Roll’. Es erklingt ein energiegeladener Sound und vor allem die raue, kratzige Stimme des Sängers prägt diesen Auftritt.

Die Fotos – Asomvel

The Mind Palace

Die sanfte Stimme der hübschen Frontfrau erinnert mich an Blues Pills. Mit ihrem federgeschmückten Gewand ist sie unbestreitbar der Mittelpunkt dieser Truppe. Der spezielle, zugängliche Sound gefällt mir sehr gut und ich bleibe nach dem Fotografieren auch noch eine Zeitlang stehen und geniesse die Musik und die warme Nachmittagssonne.

Die Fotos – The Mind Palace

The Wildhearts

Die Band aus England mit ihrem punkigen Sound und ihren eingängigen Melodien ist nun an der Reihe. Der recht tätowierte Frontmann Ginger mit seinen Dreadlocks unterhält das Publikum zwischendurch mit lustigen Sprüchen und hält immer wieder Kontakt zum Publikum. Das kommt gut an und wird auch mit viel Beifall belohnt.

Die Fotos – The Wildhearts

Cobra Spell

Es ist noch nicht lange her, da habe ich Cobra Spell als Vorgruppe von Thundermother im Z7 gesehen. Jetzt bin ich gespannt auf ihren Auftritt hier am Time To Rock 2025. Die Musiker erstürmen die Bühne und schon geht es los mit dem fetzigen Gitarrensound und dem mitreissenden Gesang von Frontfrau Kristina Vega. Sonia Anubis an der Gitarre präsentiert sich in einem sexy Outfit. «Ein Hauch von nichts» muss man da schon sagen und sogar die Brustwarzen sind abgeklebt für die Zensur. Aber es ist ja die Musik, die zählt. Und der Sound kommt gut an beim Publikum.

Die Fotos – Cobra Spell

Jay Smith

Obwohl aus Schweden, klingt Jay Smith gar nicht skandinavisch. Etwas zu sanft für meinen Geschmack, obwohl die rauchige Stimme vom Sänger gut zu diesem Softrocker passt. Aber natürlich hat auch diese Band viele Anhänger im schwedischen Publikum und wird von ihren Fans gefeiert.

Die Fotos – Jay Smith

Dare

Melodische und atmosphärische Rockmusik ist nun angesagt. Vor allem älteres Publikum ist hier versammelt, denn die Band ist schon seit langem unterwegs. Sänger Darren Wharton geniesst offensichtlich seinen Auftritt, geht immer mal wieder zu seinen Musikern und hält viel Kontakt zu seinen Fans.

Etwas stimmt mit meinem linken Auge nicht, wie ich plötzlich feststelle. Das beunruhigt mich und ich hole mir Rat bei den anwesenden Sanitätern. Dort wird mir der Besuch eines Augenarztes angeraten und so verlasse ich leider schon jetzt das Festivalgelände und fahre zurück nach Kristianstad. In der Stadt angekommen gehe ich in das Spital zur Notfallaufnahme. Hier kann mir auch nicht sofort geholfen werden, aber ich bekomme einen Termin für Montagnachmittag in der Augenklinik.

Anm. d. Red.: Aus diesem Grund übernimmt für die nächsten Bands Ivan Schuler als Gastbeitrag die Kurzreviews zu den nächsten Bands:

Die Fotos – Dare

U.K. Subs

Ivan: Bereits 1976 gründete sich diese britische Punkband und Charlie Harper & Co. sind bis heute unterwegs. Mittlerweile aber deutlich weniger als zu den Punk-Hochzeiten und so ist es mir eine Freude, die Band noch erleben zu dürfen. UK Subs sind wohl am Time To Rock 2025 die Band, die am meisten Songs in Ihr Set unterbringt – kein Wunder, bewegen sich ihre Songs doch meistens irgendwo zwischen zwei und drei Minuten. Knackiger, britischer Punkrock… eine weitere Überraschung.

Oomph!

Oomph! auf der Hauptbühne? Okay… Aber es funktioniert. Das hauptsächlich schwedische Publikum singt die deutschen Songs (oder zumindest deren Refrains) wie «Sandmann» oder «Augen auf» lautstark mit. Sänger Daniel Schulz alias Der Schulz (auch bei Unzucht) dürften hier viele zum ersten Mal live erleben, ist er ja erst seit September 2023 bei Oomph!.

Quireboys

Die Quireboys ohne Sänger Spike?! Unvorstellbar und so hat sich dieses Thema mittlerweile auch erledigt und Spike rockt wieder, unter anderem zusammen mit Gründungsmitglieder Nigel Mogg, die Bühnen. Die markante Stimme bleibt nun mal ein Markenzeichen. Alle sind bestens aufgelegt und so macht die Show Spass und man staunt immer wieder, wie viele Songs man doch von ihnen kennt.

Eläkeläiset

Für Eläkeläiset verlasse ich sogar die starken Quireboys etwas früher und erwische so noch die letzten Tänze der Finnen. Man kennt ja den finnischen Humppa etwas von Korpiklaani, aber das hier ist dann noch mal eine andere Stufe. Die Mitglieder sitzen meistens hinter einem Tisch, der gut gefüllt ist mit Getränken. Sitzen ist aber für das Publikum klar keine Wahl. Ihre Coverversionen von AC/DC & Co. sind in der Humppa-Variante einfach so spassig, dass die Band einen der einprägendsten Festivalmomente hinterlässt.

Michael Schenker

Der volle Name auf dem Plakat lautet ja: «Michal Schenker – My Years With UFO – mit Erik Grönwall». Das der Ex-H.E.A.T-Sänger Grönwall hier einen Heimvorteil hat, nützt sicher auch Gitarrenheld Schenker, aber dieser «versteckt» sich schon fast auf der Bühnenseite. Das Eröffnungspack mit “Natural Thing“, „Only You Can Rock Me“, „Hot ’n‘ Ready“ und dem weltbekannten „Doctor Doctor” sind natürlich eine Ansage.

Time To Rock 2025 – Tag 4 (Montag 07.07.2025)

Die Fotos – Impressionen – Tag 4

Alien

Alien sprangen relativ kurzfristig ein und sind genau der richtige Start in den letzten Festivaltag des Time To Rock, notabene ein Montag! Die Band aus Göteborg bietet schönen Rock und AOR.

Ashes Of Souls

Erst 2021 gegründet, sind die Schweden für mich Unbekannte. Am Auffälligsten ist dabei sicher Linda Theodoridis, denn sie ist sowohl die Sängerin wie auch Schlagzeugerin. Musikalisch gibt es guten modernen Metal zu hören.

Mikkey Dee & Friends

Endlich wieder mal eine richtige Dröhnung Motörhead. Mikkey Dee, „world`s best drummer“ (O-Ton Lemmy Kilmister) und seine Freunde Viktor Skatt und William Dickborn hauen einem Motörhead-Classics um die Ohren. Nicht nur, auch seltenere Songs wie „Shine“, „Killers“ oder „In The Name Of Tragedy“ sind dabei. Zwischendurch erzählt Mikkey immer vergnügliche Storys aus der Zeit mit Lemmy, meistens in schwedisch. So kommt es leider viel zu schnell zum obligaten Abschluss: „Overkill“. Für mich das klare Time To Rock-Highlight

Jean Beauvoir

Am Mikroständer die amerikanische Flagge, rockt sich Jean Beauvoir durch viele seiner geschriebenen Songs. Sei das von Crown Of Thorns oder – man staune – Kiss und den Ramones.

The Anti-Queens

Rockiger Punk oder punkiger Rock. Das Quartett aus dem kanadischen Toronto weiss zu gefallen. Natürlich auch dadurch, dass gleich zwei Damen die Bühne rocken; Sängerin Emily Bones und Gitarristin Valerie Knox. Aber ohne die Rhythmusfraktion mit Bassist Michael Amaral und Drummer Tommy Metcalf würde es nicht gehen.

Smash Into Pieces

Ich habe die Band auch schon im Dynamo gesehen und da fand ich sie ganz okay. Daher war mir auch nicht ganz klar, was ein Schwede meinte, als er vor dem Konzert zu mir sagte, es sei eine Kinderband. Aber er hatte tatsächlich Recht, es scheint, als sei die Band in Schweden vor allem bei den Jüngeren sehr beliebt. So sah man vor der Hauptbühne und auf dem Rollstuhlpodest sehr viele Kinder. Vermutlich wird es den Kids auch gefallen haben, ich fand die Band extrem lustlos und die Show dadurch langweilig.

Friedemann: Für mich heisst es jetzt abwarten und am Nachmittag bin ich bei meinem vereinbarten Termin in der Klinik. Dort wird mein Auge gründlich untersucht und dabei zum Glück nichts Gravierendes festgestellt. «Altersbedingte» Veränderungen im Glaskörper meint die Ärztin und entlässt mich mit diesem Befund.

Etwas erleichtert über das Ergebnis der Untersuchung kann ich also wieder los zum Festival und mit dem nächsten Bus bin ich wieder rechtzeitig auf dem Gelände, bevor Majestica die Bühne betreten. Meine Augen sind durch das Dilatieren der Pupillen noch etwas lichtempfindlich, aber der Himmel ist meistens bedeckt und so geht es schon. Leider habe ich gestern und heute einige Bands verpasst, die ich gerne gesehen hätte, aber die Gesundheit hat für mich in diesem Fall Vorrang.

Ich treffe wieder auf Ivan und erzähle ihm von der Geschichte mit meinem Auge. Er meinte dann, dass er gerne Bemerkungen zu den Bands schreiben würde, die ich verpasst habe. Dieses Angebot habe ich selbstverständlich mit Handkuss angenommen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!

Majestica

Friedemann: Power Metal der Extraklasse wird jetzt gespielt und ich erkenne sogar den ersten Song – „Power Train“. Alle Freunde dieses Genre kommen hier voll auf ihre Kosten und der kräftige, blonde Sänger Tommy Johansson (Ex-Sabaton) zieht die treuen Fans in seinen Bann. Weil er vor einem Ventilator steht, weht es ihm die langen Haare um die Ohren und manchmal wird auch sein ganzes Gesicht damit verdeckt. Seine hohe, opernartige Stimme sagt mir nicht so zu, aber die Band kann schon begeistern.

Die Fotos – Majestica

Darren W. Renegade

Bis auf einen weiteren Gitarristen ist es die gleiche Besetzung wie bei Dare vom Vortag. Aber wenn die Musiker schon mal da sind, dann gibt es eben eine zweite Schicht und sie spielen halt nochmal unter einem anderen Namen. Die Musik klingt sehr ähnlich und ich sehe auch bekannte Gesichter vom Sonntag in der ersten Reihe.

Die Fotos – Darren W. Renegade

Battle Beast

Es ist immer spannend, wenn Sängerin Noora auf die Bühne kommt, denn ihr letztes Outfit wird bei jedem Auftritt vom neuen übertroffen. Sie trägt diesmal einen Hut mit Antilopenhörnern und steckt in einem Kleid oder Korsett, das mit einer Art Fledermausflügeln ausgestattet ist. Fast schon zu viel des Guten, sage ich mal! Aber allein die Musik zählt ja, wie schon erwähnt, und der Power Metal dieser finnischen Combo ist schon bombastisch, wenn auch mit viel elektronischen Elementen aufgepeppt.

Die Fotos – Battle Beast

Myrath

Aus Tunesien angereist sind Myrath mit ihrem typischen Sound des Oriental Metal. Wie gewohnt gibt es zu Beginn eine Feuershow und zwischendurch tritt eine Tänzerin auf und untermalt die orientalischen Klänge mit ihren Bewegungen. Leider sind die Musiker fast immer im hinteren Teil der Bühne anzutreffen und so ist das Fotografieren recht erschwert. Der kraftvolle Sound mit dem Hauch von Tausendundeiner Nacht ist faszinierend und bereichert die Metalszene.

Die Fotos – Myrath

Nashville Pussy

Während Myrath auf der grossen Bühne zu Gange sind, spielen Nashville Pussy auf der kleinen Pirate Stage und so gehe ich schnell mal dort vorbeischauen. Dort erklingt energiegeladener, kraftvoller Partyrock und was besonders auffällt sind die weiblichen Musikerinnen, die keine Minute stillstehen und dabei ihre Haarpracht fliegen lassen.

Die Fotos – Nashville Pussy

Krokus

Die Schweizer Oldschool-Rocker sind wohl der Hauptmagnet dieses Festival, was den Besucherandrang betrifft. Die «Drei-Gitarren-Besetzung» ist etwas speziell, aber vielleicht müssen sie sich gegenseitig unterstützen. Nein, Spass beiseite. Die Musiker zeigen sich von ihrer besten Seite, lächeln immer wieder in Richtung Publikum und Marc Storace kann immer noch gut singen.

Die Fotos – Krokus

Das Fanzit – Time To Rock Festival 2025

Die Behauptung, Schwedens gemütlichstes Festival zu sein, kommt schon sehr nahe an das, was hier am Time To Rock geboten wird. Alles ist sehr gut organisiert. Das Gelände ist überschaubar, es gibt keine grossen Warteschlangen beim Eingang und vor den Bühnen hat es immer genug Platz, so dass es kein Gedränge gibt. Der parkähnliche Ort mit den vielen Bäumen hat etwas Beruhigendes und es hat dadurch auch genügend Schattenplätze, um der Sonne zu entfliehen. Wer also ein kleineres, ruhiges Festival sucht, ist hier gerade richtig!

Mit Gastbeitrag von Ivan Schuler


Wie fandet ihr das Festival?

29.07.2025
Weitere Beiträge von

Alien, Ambush, Andy and the Rockets, Ashes of Souls, Asomvel, Battle Beast, Bonafide, Cobra Spell, Creedence Tribute, Dare, Darren Wharton's Renegade, Eclipse, Eläkeläiset, Firewind, Heavy Pettin', Hellgroove, Jay Smith, Jean Beauvoir, John Lindberg Trio, Korpiklaani, Krokus, Laura Cox, Majestica, Michael Schenker, Mikkey Dee and Friends, Myrath, Nashville Pussy, Nestor, Oomph!, Riot V, Smash Into Pieces, Stray, The Anti-Queens, The Mind Palace, The Quireboys, The Wildhearts, U.K. Subs, Wytch Hazel, Y&T