NIGHT RANGER – High Road

Hardrock
27.08.2014

Wer kennt Foreigner? Wohl jeder. Wer kennt Journey? Hmmm, schon etwas weniger. Wer kennt Night Ranger? Ah, so wenig? Das ist ein Fehler…

Zugegeben: Night Ranger standen immer etwas im Schatten vor allem von Journey, aber dennoch hatten sie in den 80ern auch ihre grossen Erfolge – selbst wenn man Night Ranger nicht kennt: ihr Überhit „Sister Christian“ hat jeder wohl schon mal gehört. Aber insgesamt beschränkten sich ihre Erfolge schon mehrheitlich auf die US of A.

Die Musiker selber dürften hingegen dem geneigten Hörer eher bekannt sein: Gitarrist Brad Gillis war zum Beispiel kurzzeitig bei Ozzy Osbourne im Einsatz (zu hören auf der Live Scheibe „Speak of the Devil“), bevor er dann da von Jake E. Lee ersetzt wurde. Und Sänger / Bassist Jack Blades hat später vor allem mit der Supergroup „Damn Yankees“ für Furore gesorgt.

Nun denn – die Kalifornier sind seit ein paar Jahren wieder aktiv und haben jetzt mit „High Road“ ihr erst siebtes Studioalbum „High Road“ veröffentlicht. Geboten wird hier – wenig überraschend – guter AOR Sound, der einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert.

Der Opener „High Road“ ist ein flotter Rocker, der sofort Laune auf mehr macht und das wird mit „Knock knock never stop“ auch gleich nachgeliefert.
Nicht alle Songs haben zwar das Niveau der Nummern eins und zwei, aber es gibt genügend wirklich hörbares Material. Vor allem „I’m coming home“ erinnert schwer an alte glorreiche Achtziger Jahre – herrlich! Auch „St. Bartholomew“ geht zügig nach vorn, nochmals ein herrlich stampfender Rocksong.

Balladen dürfen bei einem solchen Album selbstverständlich nicht fehlen. „Don’t live here anymore“ find ich nicht so toll, „Only for you only“ gefällt mir da schon besser – denn das erinnert schon etwas an den vorhin genannten Megahit „Sister Christian“.

Völlig überflüssig ist dafür das abschliessende „L.A. No Name“, ein viereinhalb minütiges Geklimper auf einer Akustikgitarre. Keine Ahnung, was da der Sinn sein soll…

Wer also gerne mal Musik hört, die an Sommer, Sonne und lange Sandstrände erinnert, der ist mit diesem Album sicher gut bedient. Und wer Journey oder Foreigner zu seinen Faves zählt, sollte ebenfalls mal reinhören. Night Ranger haben hier ein solides Album gemacht, das niemandem weh tut und gute Laune macht, auch wenn es den einen oder anderen Füller dabei hat. Es ist zu hoffen, dass sich die Herren bald mal wieder nach Europa verirren, denn wie so viele andere Bands dieses Genres zocken sie auf der Bühne immer noch etwas härter als im Studio… Inzwischen gebe ich 7 von 10 Punkten, schmeiss mich nochmals ins Bett, schliesse die Augen und träume von Sandstränden.

 

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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27.08.2014
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