Behemoth - Halle 622 Zürich 2025
Di, 8. April 2025

Behemoth, Satyricon, Rotting Christ

Halle 622 (Zürich-Oerlikon, CH)
23.04.2025
Behemoth - Halle 622 Zürich 2025

Preiset den Gehörnten!

Am 08. April 2025 gastierte die «unheilige Dreifaltigkeit» in der Zürcher Halle 622. Behemoth, Satyricon und Rotting Christ bezirzten die Zuhörer mit ihren düsteren Melodien. Insbesondere der Headliner aus Polen lieferte ein imposantes, feuriges Set ab und zeigte sich dadurch bereit für weitere Aufgaben dieser Grösse.

Wenn die Equipen Behemoth, Satyricon und Rotting Christ gemeinsame Sache machen, passt die Tour-Bezeichnung «The Unholy Trinity» wie die Faust aufs Auge! Angeführt von ihren jeweiligen Frontmännern Nergal, Satyr und Sakis Tolis testen die finsteren Truppen heute Abend die Mauern der Halle 622 in Oerlikon auf deren Stabilität. Rotting Christ sind stets ein sicherer Wert, Satyricon habe ich schon länger nicht mehr gesehen und Behemoth schöpfen garantiert viel Kraft aus ihrem bald erscheinenden Silberling «The Shit Ov God» (Veröffentlichung geplant am 09. Mai 2025). Ich danke dem Veranstalter Good News Productions AG, dass ich über diesen Event berichten darf. Die unheilige Dreifaltigkeit kann kommen!

Rotting Christ

Bereits um 18.25 Uhr geht die erste Formation an den Start. Wer nicht frühzeitig in den Feierabend «flüchten» konnte, ist hier eindeutig im Nachteil. Wahrscheinlich ist die Halle exakt aus diesem Grund noch ziemlich leer. Aber die wird sich mit der Zeit sicherlich konstant füllen. Das griechische Quartett lässt sich jedenfalls nicht lumpen und haut eine astreine Setlist raus. Einzig an der Soundqualität müsste phasenweise noch geschraubt werden, aber das liegt in der Verantwortung der Tontechniker. Das gigantische Hintergrundbild mit den «züngelnden» Gargoyles kann sich definitiv sehen lassen und wäre durchaus etwas für ein neues T-Shirt-Motiv. Fronter Sakis agiert gewohnt umringt von seinen beiden «Propellern» Kostas Heliotis und Kostis Foukarakis. Auf «Saoirse» – meinen favorisierten Song der aktuellen Platte – muss ich allerdings weiterhin warten. Aber eines Tages erlebe ich das Ding sicherlich im Live-Gewand.

Satyricon

Zur Tagesschau-Zeit betreten dann Satyricon die Bühne. «Now, Diabolical» ist selbstverständlich ein idealer Auftakt und widerspiegelt die typische Klangschiene der Norweger ausgezeichnet. Der ansonsten «glatt-gegelte» Satyr ist offensichtlich wieder mit längerer Haarpracht unterwegs. Insgesamt stehen sechs Musiker auf der Bühne. Selbst ein Keyboarder ist mit von der Partie. Zurzeit finalisieren die Nordmänner ihr neues Eisen, welches bald erscheinen soll. Als Kostprobe servieren sie uns ein frisches Instrumental-Stück, welches freilich Lust auf mehr macht. Die letzten drei Kompositionen sind schliesslich ein echtes Highlight-Feuerwerk. «The Pentagram Burns», das epische «Mother North» und als – sprichwörtlich – krönenden Abschluss «K.I.N.G.». Die vermeintlich in Vergessenheit geratenen Satyricon sind zweifellos noch da und lebendig. Mal schauen, ob sie in Zukunft wieder häufiger auf den Schirmen der Leute auftauchen werden.

Behemoth

Der beissende Duft von Weihrauch steigt mir in das Riechorgan. Vorerst versteckt sich der Headliner noch hinter einem riesigen Vorhang. Doch als dieser fällt, geht es mit «The Shadow Elite» fulminant los. Hochmotiviert schreiten Nergal und seine Mannen zur Tat. Selbstverständlich setzt man auch auf ältere Geschichten der Marke «Demigod» (sackstarker Kracher!) oder «Ov Fire And The Void». Mit Pyro-Effekten wird ebenfalls nicht gegeizt. Welch imposante Darbietung! Behemoth fackeln beinahe die Hütte ab. Einen weiteren Höhepunkt stellt der Titeltrack des demnächst erscheinenden Albums dar: «The Shit Ov God». Diesen nehmen die Polen gemeinsam mit der griechischen Gastsängerin Androniki Skoula in Angriff (Hühnerhaut-Garantie inklusive).

Diese Performance macht deutlich, dass die Band mittlerweile verdientermassen in den oberen Regionen der Festival-Billings verkehrt. Unsere Szene macht sich ja bekanntermassen gerne Sorgen bezüglich des Themas «künftige Headliner» (sobald Kaliber wie Judas Priest oder Iron Maiden dann einmal ihren wohlverdienten Ruhestand antreten). Tja, Behemoth wären meines Erachtens langsam bereit, zumindest einen gewissen Anspruch auf eine solche Rolle zu erheben. Ihre Shows sind mittlerweile so durchgetaktet und minutiös geplant (was natürlich den älteren Fans etwas sauer aufstossen dürfte). Ich gönne Nergal und Co. jedenfalls den Erfolg. Und der gute Mann polarisiert ja trotzdem nach wie vor gerne.

Sowohl auf der linken als auch auf der rechten Bühnenseite wurden übrigens hohe Gerüste platziert, welche die Protagonisten ab und an engagiert erklimmen. Musikalisch habe ich nix zu meckern. Mit Hits aus der Kategorie «Blow Your Trumpets Gabriel», «Bartzabel» und dem feurigen «Chant For Eschaton 2000» werden die Gehörgänge ausgezeichnet bedient. Die Zugabe in Form von «O Father O Satan O Sun!» ist dann noch das oft genannte Tüpfelchen auf dem «i». Hail Behemoth!

Das Fanzit – Behemoth, Satyricon, Rotting Christ

In einer am Ende trotzdem noch anständig gefüllten Halle 622 brillierten vor allem Rotting Christ und Behemoth. Der Headliner aus Osteuropa liess – absehen von hammermässigen Pyro-Effekten – nichts anbrennen und machte deutlich, dass er auch für grössere Aufgaben gewappnet wäre.

Die Setlist – Rotting Christ

  1. 666
  2. P’unchaw Kachun- Tuta Kachun
  3. Fire, God And Fear
  4. Kata Ton Daimona Eaytoy
  5. Like Father, Like Son
  6. Elthe Kyrie
  7. Non Serviam
  8. Societas Satanas (Thou Art Lord-Cover)
  9. Grandis Spiritus Diavolos

Die Setlist – Satyricon

  1. Now, Diabolical
  2. Repined Bastard Nation
  3. Black Crow On A Tombstone
  4. To Your Brethren In The Dark
  5. Forhekset
  6. Unbekannter Song (Wird Auf Dem Neuen Album Drauf Sein)
  7. The Pentagram Burns
  8. Mother North
  9. K.I.N.G.

Die Setlist – Behemoth

  1. The Shadow Elite
  2. Ora Pro Nobis Lucifer
  3. Demigod
  4. The Shit Ov God (mit Gastsängerin Androniki Skoula)
  5. Conquer All
  6. Blow Your Trumpets Gabriel
  7. Ov Fire And The Void
  8. Christgrinding Avenue
  9. Bartzabel
  10. Wolves Ov Siberia
  11. Once Upon A Pale Horse
  12. Christians To The Lions
  13. Cursed Angel Of Doom
  14. Chant For Eschaton 2000
  15. O Father O Satan O Sun!*

*Zugabe


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23.04.2025
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