Cobra Spell - Anthems Of The Venomous Hearts (Cover-Artwork)
Fr, 28. März 2025

Cobra Spell – Anthems Of The Venomous Hearts

Glam Metal, Glam Rock
01.05.2025
Cobra Spell - Anthems Of The Venomous Hearts (Cover-Artwork)

Wer sind Cobra Spell?

Mit «Anthems Of The Venomous Hearts» veröffentlichen Cobra Spell eine EP auf der Altes mit Neuem vermengt wird.

Keine neue EP und kein neues Album ohne Wechsel im Line-up veröffentlichte die Glam Rock-Band Cobra Spell bisher. Die einzige Konstante: Sonia Anubis, Band- und Gitarrenleaderin. Mit Veröffentlichung des, nicht nur von Metalinside.ch respektive mir (Silas), hochgelobten Albums «666» (Review) strukturierte man die Band 2023 von einer bisexuellen Mischung zu einer reinen Frauengruppe um. All zu lange sollte dies nicht anhalten. Als einige Monate später Noelle dos Anjos den einen Gitarrenplatz verliess, führte man die Band erst als Vier-Frauen-Projekt weiter, ehe Sonias Lebenspartner Adri Funerailles den leeren Platz besetzte.

Einen weiteren Wechsel am Bass und das Line-up scheint wieder komplett zu sein. Fragt sich nur für wie lange.

Neue alte Lieder

Vielleicht um für sich und die Aussenwelt zu symbolisieren: «So wie es jetzt ist, soll es sein», veröffentlichten Cobra Spell ende März 2025 mit «Anthems Of The Venomous Hearts» eine Zusammenstellung von Songs mehrheitlich von den EPs «Love Venom» und «Anthems Of The Night» (Review), die ursprünglich vom Gründungsmitglied und ehemaligen Sänger Alexx Panza eingesungen wurden, nun aber die Stimme von Kristina Vega geliehen bekommen, dem seit «666» „neuen“ Gesicht am Mikrofon. Leider ist dieses Mikrofon das Einzige, was auf den neuen alten Liedern jemand anderes in die Hand genommen hat. Am Instrumental wurde nichts verändert oder geschraubt. Unangetastet hat man es von den ursprünglichen Mixes übernommen. Es wirkt beinahe frech, wenn in den Credits ehemalige Bandmitglieder von Cobra Spell als «additional session»-Musiker bezeichnet werden.

Karaoke

Christina Vega ist eine begnadete Sängerin. Bei keinem der Tracks auf «Anthems Of The Venomous Hearts» wünscht man sich durch ihre Darbietung den ursprünglichen Gesangs-Part zurück. Bestehende Melodien mögen eine Richtung vorgeben, insbesondere da das Instrumental unberührt blieb. Vega weiss trotzdem ihren persönlichen Touch in die Lieder zu bringen. Gerade ihr Vibrato, das sie da und dort zum Besten gibt, schadet dem Material definitiv nicht. Und dennoch klingt ihr Gesang immer mal wieder wie ein Fremdkörper. Schuld daran mag die Abmischung sein, durch die Instrumente und Stimme hörbar voneinander getrennt wirken. Da hilft selbst ordentlicher 80s-Hair-Rock-Hall nicht weiter, um das Ganze harmonischer oder authentischer klingen zu lassen.

Das Fanzit zu Cobra Spell – Anthems Of The Venomous Hearts

Oft höre ich an Konzerten Lieder einer Band aus Tagen, in denen diese noch einen anderen Sänger oder weniger talentierte Instrumentalisten als in der Gegenwart hatte, und denke mir, dass es doch ganz schön wäre, diese Version zu Hause als Studioaufnahme anhören zu können.

Christina Vega hatte Lieder von «Love Venom» und «Anthems Of The Night» zeitweise täglich, Abend für Abend, gemeinsam mit den Leuten, die gerade Cobra Spell waren, zum Besten gegeben. Beispielsweise als Supportact der letzten Thundermother-Tour (Fotos und Review vom Tourstopp im Z7). Nur konsequent also darf sie selbiges auf einer Platte tun. «Anthems Of The Venomous Hearts» ist leider nicht genau das geworden, was es hätte werden können. Mit dem Entscheid, die Instrumente im Schrank zu lassen und der Einfachheit halber das zu nehmen, was bereits irgendwann mal aufgenommen wurde, hat man sicherlich Geld gespart, aber leider auch Chancen verbaut, tatsächlich aus «Altem» Neues zu machen.

CD kaufen

Die Tracklist – Cobra Spell – Anthems Of The Venomous Hearts

  1. Poison Bite
  2. Addicted To The Night
  3. Shake Me
  4. Flaming Heart
  5. Moeru Kokoro – 燃える心
  6. Accelerate

Das (derzeitige) Line-up – Cobra Spell

  • Sonia Anubis – Guitar
  • Kristina Vega – Vocals
  • Adri Funerailles – Guitar
  • Hale Nephta – Drums
  • Bel Mena – Bass

Video Cobra Spell – Flaming Heart


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6.5/10



Wie bewertet ihr dieses Album?

01.05.2025
Weitere Beiträge von

Cobra Spell