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Sa, 30. August 2025

Schon gehört? – August 2025: Feuerschwanz, Halestorm, Babymetal u.v.m.

Alternative Rock, Avantgarde Metal, Black Metal, Dark Rock, Death Metal, ...
29.08.2025
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Von Newcomer bis weltberühmt

Das Sommerloch scheint gestopft. Im August haben wir einige Alben entdeckt, die noch dazu zu einem Grossteil im selbigen Monat erschienen sind, die wir euch gerne vorstellen möchten, obwohl uns die Zeit fehlt, ausführliche Reviews über sie zu schreiben.

Blackbriar – A Thousand Little Deaths

Sandro: Mit «A Thousand Little Deaths» laden Blackbriar erneut in ihr Schattenreich. Stücke wie „Bluebeard’s Chamber“ und „Harpy“ lassen Zoras Stimme strahlen, während das balladeske „The Catastrophe That Is Us“ die melancholische Seite der Band vertieft. Der grosse Knalleffekt bleibt für mich jedoch aus; manches wirkt eher wie ein stiller Gang durch den Zauberwald – atmosphärisch, aber ohne Drachenfeuer. Dafür punktet das Album mit filigranen Details und erzählerischer Tiefe. Kein Happy-End-Märchen, sondern ein finsterer Roman, der entdeckt werden will – darin liegt sein Zauber. (Gothic Metal, Symphonic Metal) VÖ: 22. August 2025

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Desaster – Kill All Idols

Jürgen: Die Koblenzer feuern seit weit über drei Dekaden zuverlässig ihre Black-Thrash-Granaten ab. «Kill All Idols» bestätigt wieder einmal, dass wenn es Desaster draufsteht, ist auch Desaster drin. Die Band erfindet das Rad nicht neu (hoffentlich auch), aber prügelt damit ihrer grossen Fangemeinde ein breites Grinsen ins Gesicht: aggressiv, blasphemisch, hässlich. (Black Metal, Thrash Metal) VÖ: 22. August 2025

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Feuerschwanz – Knightclub

Sandro: Mit „Knightclub“ werfen Feuerschwanz mal wieder eine geballte Ladung Partylaune in die Waagschale. Mein persönliches Highlight ist dabei der Doppel-Track über Samweis „Sam“ Gamdschie, der dem Album eine ordentliche Portion Epicness verleiht. Musikalisch ist das Ganze ein wilder Ritt durch Folk, Rock und Elektro, der perfekt ins Ohr geht und sofort gute Laune verbreitet. Wer bei dieser Sause stillstehen kann, hängt wohl schon längst im Kerker. (Mittelalter Rock, Folk Metal) VÖ: 22. August 2025

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Auri – III – Candles & Beginnings

Sandro: Auri sind zurück – und wie! Mit «III – Candles & Beginnings» entführen uns Tuomas, Troy und Johanna erneut auf eine zauberhafte musikalische Reise. Ihre tragenden Melodien öffnen eine Pforte in eine andere Welt, die sich anfühlt wie der schimmernde Folk-Soundtrack zu einem Fantasy-Buch. Besonders das Zusammenspiel von Troys Flöte und Johannas himmlischer Stimme sticht dabei hervor und verleiht dem Album seine magische Tiefe. Wer eine Auszeit vom lauten Alltag sucht, um sich stattdessen von sanftem Kerzenschein und magischen Klängen umhüllen zu lassen, ist hier goldrichtig. (Folk) VÖ: 15. August 2025

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Castration – Coronation Of The Grotesque

Jürgen: „Meine Güte, nein: Es sind doch Frauen, die feministischen Death Metal spielen!“. Es spielt so was von keiner Rolle, wenn man die Musik in den Fokus stellt, denn diese Musikerinnen haben verstanden, worum es bei der Stilrichtung geht. Was antwortete Lemmy Kilmister, wenn jemand über eine Girl-Band motzte, die er unterstützte? „At least THEY can play“. Fans von Suffocation, Cannibal Corpse, Sadus und Kollegen werden an „Coronation Of The Grotesque“ ihre Freude haben. (Death Metal) VÖ: 15. August 2025

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Mono Inc. – Darkness

Sandro: Mit «Darkness» liefern Mono Inc. genau das, was man von ihnen erwartet: grosse Gesten, dunkle Romantik und Hymnen voller Pathos, die jeden Konzertsaal zur Kathedrale machen. Innovation? Fehlanzeige. Das Album erfindet nichts neu – aber genau darin liegt seine Stärke: kompromissloser Bombast für alle, die sich in Melancholie suhlen und dabei episch klingen wollen. (Dark Rock) VÖ: 15. August 2025

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Arktheos – Cosmolith

Jürgen: Kanada und Black Metal passen heute genauso zusammen, wie der Nationalsport Eishockey zum Land gehört. Arktheos debütieren in Eigenregie mit «Cosmolith», ein kompaktes Werk, das Raserei und majestätische, zähflüssige Passagen in gekonnter Kombination zeigt. Dichte Atmosphäre, rituelle Momente und Nackenbrecher («Vortex Hammer») lassen keine Langeweile aufkommen. Es fehlt nun das passende Label, das dieses Duo aufnimmt. (Black Metal, Death Metal) VÖ: 9. August 2025

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As December Falls – Everything’s On Fire But I’m Fine

Sandro: «Everything’s On Fire But I’m Fine» ist wie Pop-Punk auf Speed: wilde Riffs, Mitgröhl-Refrains und diese ungebrochene Energie, die As December Falls so einzigartig macht. Ja, die Welt mag brennen – doch dieser Soundtrack für die kleine Alltagsrevolte pustet jede schlechte Laune einfach weg. Fazit: Wer Good Vibes im Punk-Gewand sucht, kommt an diesem Album nicht vorbei. (Alternative Rock, Punkrock) VÖ: 8. August 2025

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Babymetal – Metal Forth

Sandro: Mit «Metal Forth» zünden Babymetal ein Feuerwerk, das irgendwo zwischen Zuckerwatte und Abrissbirne pendelt. In einem wahnwitzigen Genre-Slalom aus Candy-Pop und Core-Gewitter verwebt das Trio meisterhaft die stilistischen Fäden der Vorgängeralben zu einem funkelnden, aber dennoch brachialen Gesamtkunstwerk. Kollabs? Top. Solo-Tracks? Eskalation pur! Kurzum: Der bunteste und härteste Soundtrack fürs Kawaii-Paralleluniversum. (J-Pop, Metalcore) VÖ: 8. August 2025

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Halestorm – Everest

Sandro: Wer Songs sucht, die Wucht und Emotion perfekt vereinen, kommt am sechsten Studioalbum «Everest» von Halestorm nicht vorbei. Zwischen druckvollem Hardrock und metallischer Schärfe entfaltet die Band eine mitreissende Energie, getragen von Lzzy Hales unverkennbarer Stimme – mal verletzlich, mal gnadenlos kraftvoll. Für mich schon jetzt ein echtes Highlight eines ohnehin herausragenden Metal-Jahrgangs 2025. (Alternative Rock) VÖ: 8. August 2025

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Berried Alive – Wrathberry

Domi the Stick: Metal-Elitisten überspringen diesen Beitrag bitte. Fans von Igorrr hingegen dürften mit dem Ehepaar Caswell längst vertraut sein. Selbst beschreiben sich Berried Alive als “EDM-pop with elements of trap, hard rock, metal, hip-hop, and avant-garde“. In ihrer Musik treffen Growls auf Synthies, hüpfige Trance-Beats auf gnadenlose Riffs und verschobene Rhythmik. Beschreiben hilft nichts, hört rein. Und wer von den fruchtigen Wortspielen und fesselnden experimentalen Klängen auf «Wrathberry» nicht genug bekommt, tue sich gütlich an den früheren Werken von Berried Alive. (Avantgarde Metal) VÖ: 11. Juni 2025

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Eisenkult – Die Hölle ist hier

Domi the Stick: Black Metal trifft hier auf melodischen Gesang, was in dieser Kombo immer wieder mal an Nachtblut erinnert. «Die Hölle ist hier» ist industriell angehaucht, theatralisch, eigenwillig, und trotz einer durchgehenden Linie dynamisch. Dabei nimmt der deutsche Dreier kein Blatt vor den Mund und macht dem Namen des Vorgängeralbums «Vulgäre, deutsche Hassmusik» alle Ehre. Das aktuelle, vierte Album besticht mit düsteren, aber grossartigen Songs à la «Ich wünsch’ mir alles weg» und «Von Gott gehasst» (mit dem schönen Text “von Gott gehasst, von mir gefickt”). (Black Metal) VÖ: 29. April 2025

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Sicksense – Cross Me Twice

Domi the Stick: Das Debütalbum von Sicksense aus Arizona kombiniert erfolgreich corigen Sound und mächtige Breakdowns mit elektronischen Einflüssen. Die tragende Gesangsstimme von Vicky Psarakis (bis 2023 Sängerin von The Agonist) ist stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, doch hilft der Kontrast der harsh vocals ihres Ehemanns Robby J. Fonts beim Verdauen. Gegen Albumende werden vereinzelte Melodien wieder aufgegriffen und zuweilen drückt man die Scheibe daher weg, wodurch sich die nur 37 Spielminuten weiter verkürzen. Trotzdem findet sich «Cross Me Twice» auch fünf Monate nach Release – dieser Beitrag hat etwas gedauert – regelmässig in meiner Playlist. (Nu Metal) VÖ: 28. März 2025

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Bloody Tyrant – Haisen Monogatari

Raphi: Die digitale Version von Haisen Monogatari ist bereits letztes Jahr erschienen, aber auf CD hat es das Album erst 2025 in den internationalen Markt geschafft. Auf ein Fundament aus Melodic Black und Death Metal stellen Bloody Tyrant taiwanischen Folk und dies abwechslungsreich über die ganze Laufzeit hindurch: Mal hymnisch, mal wild, mal melancholisch und immer mitreissend (Melodic Black/ Folk Metal) VÖ: irgendwann 2025

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29.08.2025
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