TWILIGHT FORCE – Heroes of the mighty Magic (CD Cover Art
Fr, 26. August 2016

TWILIGHT FORCE – Heroes of the mighty Magic

Power Metal
29.11.2016
TWILIGHT FORCE – Heroes of the mighty Magic (CD Cover Art

Power Metal Fans haben es recht gut in diesem Jahr

Die werden fast im Monatsrhythmus mit wertigem und hochwertigem Stoff beliefert: Primal Fear, Brainstorm, Sabaton, HammerFall, Wisdom, Sonata Arctica, Serious Black, Vicious Rumors, Thunderstone, Civil War – man kann sich seine Favoriten aussuchen. Und dann wären da jetzt noch Twilight Force…

Twilight Force kommen aus Falun in Schweden. Der geneigte Fan weiss natürlich, dass dies die Heimatstadt von Sabaton ist. Wenig überraschend somit, dass Twilight Force nicht nur bei Nuclear Blast unter Vertag stehen, sondern auch den Opening Slot auf Sabaton’s Tour erhalten haben. Aber Vitamin B alleine reicht eigentlich selten, wenn die Musik nicht stimmt…

Eins ist klar: diese Art von Power Metal trifft nicht jedermanns Nerv! Böse Zungen würden da schon aufgrund des doch recht farbenfrohen Covers „Kitsch“ schreien. Doch damit würde man den Schweden unrecht tun, denn es steckt schon mehr dahinter!

„Heroes of the mighty Magic“ ist jedenfalls schwer zu beschreiben. Der Einstieg „Battle of Arcane Might“ gibt mal die Marschrichtung vor: schnell, mit massig Keyboards unterlegt, dazwischen hört man immer mal wieder ein Klirren der Schwerter… Über allem steht der Gesang von Christian Eriksson. Und seine teilweise extrem hohe Stimme wird sicher auch nicht von jedem begeistert aufgenommen. Aber es passt zum Sound!

„Powerwind“ feierte seine Live Premiere auf der „70‘000 Tons of Metal“ Cruise und ist die konsequente Fortführung des Openers, genauso wie „Guardian of the Seas“.

Doch „Flight of the Sapphire Dragon“ spannt den Bogen nun weiter. Mittelalterliche Elemente kommen ins Spiel, der Refrain selbst ist dann wieder genauso melodiös und hoch gesungen wie am Anfang. Mit „There and back again“ wird’s noch extremer: mit über 10 Minuten ist es einerseits der längste Song, andererseits ist dies jetzt stellenweise deutlich mehr Filmsoundtrack als Power Metal! Vor dem geistigen Auge tauchen Szenen aus „Lord of the Rings“ auf… Und auch der Geschichtenerzähler taucht hier zum ersten Mal auf. Wer hat hier was von „Fantasy Metal“ gerufen?

„Riders of the Dawn“ ist jetzt der totale Kontrast: mit 3:43 der kürzeste Song, doch auch hier ein Refrain, der ins Ohr geht.

Die besagten Elemente tauchen auch im zweiten Teil des Albums immer auf, doch „Rise of a Hero“ als Beispiel vermag dann nicht restlos zu überzeugen, da tönt es dann teilweise schon etwas schräg. Hingegen ist „To the Stars“ mit dem ruhigen Zwischenspiel ein weiteres Highlight.

Der musikalische Abschluss bildet ein nochmals fast zehnminütiges Epos: „Heroes of Mighty Magic“, der Titeltrack. Zumindest zu Beginn wird das Tempo mit dem Orchestereinsatz noch etwas gedrosselt. Das Schwerterklirren ist ebenfalls wieder da und mit Joakim Brodén hat jetzt auch der prominenteste Gastsänger seinen Auftritt. Und wieder: Filmsoundtrack meets Heavy Metal. Doch trotz aller Epik und allem Bombast: die Melodien vermögen mich hier nicht zu packen. Woran das liegt ist schwer zu sagen.

Der Schluss des Albums ist der gesprochene „Epilogue“, passend zur Story. Und als endgültiger Rausschmeisser zeichnet sich „Knights of Twilight’s Magic“ aus – dies sehe ich als Hymne an, ähnlich wie die „National Anthem of Unst“ bei Gloryhammer. Sicher ein guter Abschluss bei den Live Shows.

Nein, „Heroes of mighty Magic“ ist kein gewöhnliches Power Metal Album! Twilight Force stechen so gesehen aus der Masse hervor – eigentlich ein positiver Punkt! Wenn man den Schweden etwas vorwerfen will, dann höchstens dass sie vielleicht etwas ZU viel auf einmal wollten. Gegen Ende wirkt das Album etwas langatmig und die Konzentration lässt nach. Schlussendlich geht es da eine Stunde mehrheitlich in hohem Tempo und mit viel Bombast zur Sache, da wäre weniger vielleicht etwas mehr gewesen.

Fans von Freedom Call dürfen sicher mal ein Ohr riskieren, denn dies ist stilistisch wohl die Band, die den Schweden am nächsten liegen dürfte. Für alle anderen: Geschmacksache! Und mir gefällt’s gut – 8 von 10 Punkten!

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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29.11.2016
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