Masters of Rock – Avantasia, Judas Priest, Bruce Dickinson u.v.m.
Areál likérky R. Jelínek (Vizovice, CZ)
Zurück nach Tschechien
Immer noch gefrustet, weil es das Bang Your Head!!! nicht mehr gibt? Dann auf nach Vizovice ans Masters of Rock!
Das Masters of Rock Festival in Vizovice, Tschechien, hatte wohl mancher Fan lange im Fokus. Aber da es immer zeitgleich mit dem für uns Schweizer deutlich näher gelegenen Anlass im Schwarzwald kollidierte, war dies für einige Leute wohl kein ernstes Thema… Nun, Metalinside ist im letzten Jahr auch endlich das erste Mal da präsent gewesen – Neugierige dürfen hier gerne nachlesen, was sie in Tschechien vom Festival erwarten können.
Was die Bands betrifft, so schöpfen die Organisatoren erneut mit der grossen Kelle. Alleine die vier Headliner sind ganz grosses Kino!
Die Headliner
Ok, Accept sind keine allzu grosse Rarität auf den Bühnen dieser Welt, aber wer so viele zeitlose Klassiker geschrieben hat, der verdient auch jeglichen Headliner Spot! Ebenfalls seit Jahrzehnten im Geschäft ist eine der wohl grössten und bekanntesten Bands überhaupt: Judas Priest! Die Legenden der NWOBHM sind noch lange nicht am Ende und werden sicherlich auch brandneues Material präsentieren.
Wenn wir grade von der NWOBHM reden – wie wäre es noch mit dem Sänger der besten Band der Welt? Iron Maiden’s Bruce Dickinson macht seine Aufwartung mit seinem neuesten Solo Projekt, „The Mandrake Project“. Man darf sehr gespannt sein, wie sich die Air Raid Siren präsentiert. Wobei: Dass es grossartig wird, daran kann es eigentlich kaum Zweifel geben!
Als 2001 das Debüt „The Metal Opera Pt. 1“ erschien, da hätte (ausser vielleicht dem Meister selbst) kaum jemand gedacht, dass dies eine der grössten Erfolgstories der jüngeren Zeit wird. Was Tobias Sammet mit Avantasia kreiert und erreicht hat – davor kann man nur den Hut ziehen! Was als „einmaliges Projekt“ gedacht war, fasziniert nun seit über 20 Jahren die Metalszene. Dieses Jahr beehrt Tobi das Masters of Rock zum fünften(!) Mal. Die grösste Frage ist dann wie immer: Welche Gastsänger wird er mitbringen?
Die zweite Reihe
Auch in der zweiten Reihe findet man sehr prominente Namen. Bands, an denen auch Freunde einer deutlich härteren Gangart Spass haben. Für Thrasher gibt es beispielsweise die Ruhrpott-Legende Sodom, und mit dem Brasilianer Max Cavalera kehrt sogar ein Musiker zurück, der bereits 2023 hier spielte. Im Gegensatz zu Soulfly ist dieses Jahr allerdings die „Sepultura“-Geschichte Cavalera mit Bruder Igor Trumpf.
Wenig bis gar nichts mit Thrash am Hut hat die wohl bekannteste Blondine im Heavy Metal. Von manchen belächelt vermag Doro jedoch nach wie vor die Massen zu begeistern! Kunststück, auch sie hat in ihrer langen Karriere unsterbliche Hits produziert, die jeder Fan in- und auswendig kennt!
Stilistisch nochmals komplett anders unterwegs sind Electric Callboy. Die Metalcore Truppe aus Deutschland, die ursprünglich Eskimo Callboy hiess, hat es mit ihrem aktuellen Album „Tekkno“ 2022 sogar auf Platz 1 der heimischen Charts geschafft.
Auf die Finnen The Rasmus können sich dann auch die Fans von Alternative Rock freuen und mit Alestorm gibt es auch noch eine saftige Ladung alkoholgeschwängerten „Piraten-Metal“. Ganz speziell dürfte dann auch noch die Tatsache sein, dass der ehemalige (und nicht gerade im Frieden ausgeschiedene) Judas Priest Gitarrist KK Downing mit seinem „Klon“ KK’S Priest am gleichen Festival auftreten wird, wie das „Original“!
Und sonst noch
Und es gibt noch massig weitere Highlights! Symphonic Metal gewünscht? Bitte sehr: Die rundum erneuerten Delain sind in dieser Formation das erste Mal hier zu sehen und hören. Vor 12 Jahren waren Sirenia das letzte Mal hier. Und eine Stufe härter sind die Schweden Eleine einzustufen, sie feiern hier generell ihre Masters-Premiere.
Zwar nicht gerade Symphonic – dafür grad ein ganzes Orchester: Rage bringen ihr Lingua Mortis Orchester nach Böhmen. Melodic Death Metal gibt’s auf die Lauscher von Soilwork, düstere Klänge werden von den Portugiesen Moonspell dargeboten. Noch mehr Schweden Power stehen auf dem Programm mit Cyhra, der Band um Jesper Strömblad (ex-In Flames) imd Joacim Lundberg (ex-Amaranthe).
Auf Keyboard Unterstützung zählen Dynazty, die Schweden haben letztens ihre ersten Auftritte auf der andern Seite des Atlantiks absolviert und da auch australische Fans restlos überzeugt. Und als ob das nicht genug wäre, sind auch die wiedererstarkten Stratovarius wieder einmal auf einem grossen Festival zu Gast.
Ebenfalls im Billing zu finden sind Serious Black, Unleash The Archers, Melechesh, Tri State Corner, Wytch Hazel, Any Given Day – Aufzählung nicht abschliessend.
Ich erlaube mir nun, meine Argumente (obwohl alles im oben verlinkten Bericht schon drin steht) für einen Besuch vom letzten Jahr zu kopieren – bitte sehr:
Wem das alles noch nicht reicht, dem seien noch folgende Informationen gegeben: Das Gelände umfasst eine Hauptbühne mit betonierter Zuschauerfläche – somit keine Schlammschlachten bei allfälligen Schlechtwetter wie bei anderen Festivals! Es gibt eine Nebenbühne für Nachwuchsbands, ein grosses Bierzelt sowie zahlreiche Futtermöglichkeiten. Das Festival dauert vier Tage, insgesamt werden etwa 40 Bands auftreten. Die Zuschauerzahl beträgt mittlerweile um die 30’000 – gross, aber wohl immer noch überschaubar. Wer also mal die besagte festivalmässige Luftveränderung benötigt – auf nach Tschechien!