Burning Witches – Inquisition (Album Cover Artwork)
Fr, 22. August 2025

Burning Witches – Inquisition

Heavy Metal, Power Metal
18.08.2025
Burning Witches – Inquisition (Album Cover Artwork)

Powerful lodert der Scheiterhaufen

Läck, es ist fast zehn Jahre her, seitdem ich mich bei unserem Booking noch unbeliebter machte, weil ich mit dem Demo einer obskuren Heavy Metal-Band aus Brugg hineinstürmte und darauf drängte, sie für einen Auftritt bei uns in der Met-Bar Lenzburg zu buchen. Heute sind die Burning Witches international etabliert und kommen mit selbstbewussten Schritten auf uns zu, um ihre sechste Platte vorzustellen, die „Inquisition“ heisst.

Die Textinhalte von „Inquisition“ besprechen zu wollen, würde bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen, denn bei den Burning Witches heisst es nomen est omen. Eine Beichte: Als die Singles „The Spell Of The Skull“ und „Mirror, Mirror“ rauskamen, hatte ich so einen Gähn-Moment und das Adjektiv „uninspiriert“ schoss mir durch den Kopf. Ist es aber besser, eine maue Auskoppelung zu bekommen, dafür ist dann der Longplayer stark oder umgekehrt? Eben. Beim ersten Reinhören konnte ich erleichtert den Schweiss von der Stirn wegwischen, denn erwähnte Single-Stücke passen doch ins Gesamtkonstrukt, was für die Qualität von „Inquisition“ spricht. Das Werk steht auf festen Füssen, wirkt kompakt, reifer und kommt ohne lästige Coverversionen anderer Bands aus. Leider (für den Verfasser) ist wieder eine viel zu lange Ballade dabei. Ich habe aber erfahren, dass es anscheinend Leute gibt, die genug masochistisch veranlagt sind, um solche Lieder tatsächlich ertragen zu können. Live and let die.

„Inquisition“ macht mächtig Dampf und bietet viel Groove, Refrains und Hymnen, die hohen Live-Wert haben, so nach dem Motto „raise your fist and yell!“. Auffällig sind die soliden, vielfältigen Gitarrenriffs, die thrashig sein können wie auf „Soul Eater“, rockig wie auf dem herausragenden „High Priestess Of The Night“ oder mit einer Prise Melo-Death geschmückt wie auf dem Titellied. Ob diese Fülle auch mit dem Zugang von Adriana Smith, pardon, Courtney Cox zu erklären ist? Bilden Romana und die ehemalige Gitarristin der Iron Maidens ein neues Dreamteam? Wir kennen genug Bands, die gerade wegen des Wechsels an der zweiten Gitarre Höhenflüge gefeiert haben. Denken wir nur an Megadeth zu ihren Glanzzeiten, oder an Exodus, die dadurch weiterhin einen zweiten Frühling erleben.

Ich finde, dass Laura Guldemonds Stimme Vorzüge hat, sie aber mehr Facetten und Hexenmut zeigen könnte. Viele ihrer Gesangslinien wirken auf mich wie ein Déjà-vu aus früheren Liedern, obwohl ich in den neuen Kompositionen durchaus eine grosse Bühne sehe, um den Gesang breiter gefächert zu präsentieren. Ich denke dabei beispielsweise an Marta Gabriel von Crystal Viper, die mit ihrer Band und ihren Projekten zwar viel Musik aufnimmt, aber auch stets charakterstark versucht, sich ein bisschen neu zu erfinden, um Schwung reinzubringen, oder an Deb Levine von Lady Beast, die ein Alleinstellungsmerkmal der Gruppe ist.

Das Fanzit zu Burning Witches – Inquisition

Eine Kaufempfehlung auszusprechen, liegt mir fern, aber ihr solltet wissen, dass ich meine Kopie von „Inquisition“ schon bestellt habe. Braucht Metal tatsächlich mehr Powerfrauen oder Frauen mit Power, wie es medial gefühlt durchgehend proklamiert wird? Solange es Bands wie die Burning Witches gibt, die Heavy Metal mit Power spielen, dürfte es den meisten schnuppe sein.

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Die Tracklist – Burning Witches – Inquisition

  1. Sanguini Hominum
  2. Soul Eater
  3. Shame
  4. The Spell Of The Skull
  5. Inquisition
  6. High Priestess Of The Night
  7. Burn In Hell
  8. Release Me
  9. In for the Kill
  10. In The Eye Of The Storm
  11. Mirror, Mirror
  12. Malus Maga

Burning Witches – Inquisition (Official Video)


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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18.08.2025
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