Metalinside.ch - Riffs Against War - Zeal & Ardor - Z7 Pratteln 2022 - Foto Mike
So, 13. März 2022

Riffs Against War – Zeal & Ardor, Illumishade, Sickret u.a.

Z7 (Pratteln, CH)
/ / / 01.04.2022

Jedes Bier zählt!

Noch bis vor kurzem musste das Z7 in Pratteln Konzertabsage für Konzertabsage kommunizieren. Umso mehr erstaunt es, in welch kurzer Zeit das Benefiz-Festival « Riffs Against War » zugunsten der ukrainischen Bevölkerung aus dem Boden gestampft wurde.

Das Konzept hinter dem Anlass? Achtzehn Schweizer Bands an zwei Tagen mit je 30 bis 45 Minuten Spielzeit. Eine Gage kassieren sie nicht. Die Einnahmen durch Tickets, Getränke und Food werden zu 100 % der Caritas gespendet. Auch die Z7-Angestellten arbeiten an diesen beiden Tagen ehrenamtlich, und sogar einen Teil des Einkommens durch Merch-Verkäufe legen die Bands in den Spendentopf. Wieviel Geld insgesamt zusammengekommen ist, lest ihr weiter unten…

Riffs Against War – Sonntag, 13. März 2022

Am Sonntag – dem zweiten Festivaltag – waren gleich vier Metalinsider vor Ort, weshalb ihr jetzt in den Genuss dieser Zeilen kommt.

Exess

Raphi: Danke für die Einleitung, Domi. Ich übernehme hier, da ich bereits zur Türöffnung vor Ort bin und somit auch in den Genuss des Eröffnungsacts komme. Der besteht heute Abend ääh Nachmittag aus Exess, die aus Moutier angereist sind und gemäss ihrer eigenen Beschreibung Power Groove Metal spielen. Auf jeden Fall macht die Musik einen modernen Eindruck und die vier sind von Beginn weg voll bei der Sache. Insbesondere Sängerin Céline lässt sich kein bisschen aus der Ruhe bringen von den noch eher verhaltenen Reaktionen aller Anwesenden. Ganz so viele Personen sind momentan auch nicht in der Halle, aber immerhin erspähe ich Metalmitinsider Dutti ebenfalls von Beginn weg.

Dutti: Hallöle allerseits. Genau, mein Freundeskreis und ich lassen uns diesen speziellen Event auf gar keinen Fall durch die Lappen gehen. Gemeinsames «Metallisieren» und «Getränkeschlürfen» für einen guten Zweck? Da sind wir gerne mit von der Partie – und zwar ebenfalls pünktlich zur ersten Equipe.

Raphi: Die Band spielt sich trotzdem souverän durch ihr Set. Besonders cool ist der Moment als Céline plötzlich von der Bühne verschwindet, um danach quasi einen Solopart mit nur ganz reduzierter instrumentaler Begleitung aus dem Publikum heraus zu singen. Eine sympathische Aktion, die durch die sichtbare Freude der ganzen Band daran noch mehr an Profil gewinnt. Nach einer halben Stunde müssen Exess die Bühne bereits wieder räumen und können sich eine prima Eröffnung des heutigen Festivaltages auf die Fahne (oder eher das Backdrop) schreiben. Domi, bist du auch schon hier? Domi? (Anm. DtS: Nein, ich stecke gerade noch im Verkehr…)

Dutti: Da Kollege DtS offenbar noch im motorisierten Hindernisparcours feststeckt, kann ich vielleicht an dieser Stelle ein wenig auf die «Senf-Kommentar-Tube» drücken. Exess agieren solide, aber Musik dieser Art hat man nichtsdestotrotz schon diverse Male an deren Orten gehört. Es wirkt – auf gut Deutsch – stellenweise ziemlich austauschbar. Der Spaziergang durch die lichten Publikumsreihen von Frontdame Céline ist jedoch in der Tat ein Highlight.

Anger Mgmt.

Raphi: Domi, Anger Mgmt. stehen bereits auf der Bühne – der Zeitplan ist gnadenlos. Die Post Punk Band hat erst letzten Sommer ihr erstes Konzert gespielt und vor knapp zwei Monaten ihre Debutsingle veröffentlicht. Doch die drei Jungs stehen gleichzeitig total routiniert und mit einer hungrigen Frische da oben und gehen total in ihrer Musik auf. Und sie hätten sogar einige „Metalparts“ in den Songs für uns Metalheads, lässt uns Gitarrist Nik wissen. Infolge der Ansage, dass sie aus Winterthur stammen, bricht im Publikum schliesslich bei einer anscheinend lokalen Fangruppe Jubel aus. Dutti, Winterthur ist doch deine Domäne. Kannst du dazu mehr berichten?

Dutti: Jep, «Winti-Rock-City» ist meine Heimat, meine grosse Liebe etc. Ausserdem bringt die Eulachstadt regelmässig vielversprechende Künstler hervor. Anger Mgmt. kannte ich allerdings bisher nur als TV-Serie mit dem «Two And A Half Men»-Star Charlie Sheen in der Hauptrolle. Fortan werde ich dies wohl neu primär mit dem gerade auf der Bühne stehenden, dem Punk und Grunge frönenden Trio verbinden. Die Jungs sind eine überraschend coole Entdeckung und freilich ein erster Höhepunkt des heutigen Festivaltages. Die stimmungsvollen Lichteffekte und pointierten Ansagen von Fronter Nik runden die ganze Sache souverän ab. Da seine Verwandtschaft die Balkankriege miterlebt habe, könne er die aktuelle Thematik zur Ukrainekrise absolut verstehen und die Auswirkungen nachvollziehen.

Domi the Stick: Endlich bin auch ich da! Ich schaffe es nicht ganz zum Showbeginn nach Pratteln, doch schon beim Ticket abholen an der Abendkasse dröhnen mir aus der Halle die Melodien von Anger Mgmt. entgegen. Ich begebe mich gleich nach ganz vorne – so richtig gefüllt ist die Halle noch nicht – und geniesse die zweite Sethälfte der jungen Winterthurer. Vor der Ankündigung des Line Ups war das Trio auch mir völlig unbekannt, jedoch finde ich sehr schnell Gefallen an ihrem grungigen Post Punk. Mit ihrem lockeren Auftreten sichern sich die drei Jungs zudem schnell die Sympathien des Publikums. Sogar das kurzzeitige Blackout vor dem Abschluss «Anger Is My Energy» wird gekonnt überspielt, weshalb die Live-Premiere des Songs der Band wahrscheinlich lange in Erinnerung bleiben wird. Sollten sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen, werde ich mich darüber freuen, mehr als nur vier Songs geniessen zu dürfen!

So, und jetzt ab zu Raphi und Dutti, denn die habe ich schon ewig nicht mehr gesehen. Doch die Pause sollte nicht allzu lange dauern, denn die Umbau-Crew leistet volle Arbeit…

Setlist – Anger Mgmt.

  1. Pit Of My Stomach
  2. Fake Manhood
  3. Don’t Blame It…
  4. Those Days
  5. Other Side
  6. This Is It
  7. Anger Is My Energy

Inner Core

Raphi: Weiter geht es mit Inner Core aus Lörrach. Das ist doch gar nicht in der Schweiz, werden vielleicht einige von euch sagen. Egal, die Inklusion der Band in das heutige Line-up zeigt doch wunderbar die grenzüberschreitende Wirkung von Musik und zudem befindet sich Lörrach ja wirklich nur gerade auf der anderen Seite des Strichs auf der Karte. Musikalisch ergänzt die Gruppe das Line-up wunderbar und bietet uns druckvollen und kurzweiligen Symphonic Metal. Leider hinkt die Abmischung der Musikqualität hinterher (ehrlich gesagt bereits seit Exess). Die tiefen Töne brummeln sehr schwammig vor sich hin und decken viel der restlichen Musik zu. Das ist nicht nur sehr schade, sondern auch überraschend, sind wir doch vom Z7 in der Regel sehr ausgewogene Abmischungen gewohnt. Das trübt den Genuss des Auftritts leider etwas. Inner Core machen ihre Sache dennoch sehr gut und bieten während einer halben Stunde interessante musikalische Kost. Der Band scheint auch insbesondere der Anlass des Riffs Against War ein wichtiges Anliegen zu sein, so dass sie mehrmals darauf hinweist. Zusammengefasst reichen zwei Worte: gut gemacht. Oder seht ihr das anders?

Domi the Stick: Ich bin ganz deiner Meinung! Ich bin zwar nicht nur vor der Bühne, sondern auch beim Merch unterwegs und natürlich auch am Quatschen, aber: Egal wo ich gerade stehe, die Musik von Inner Core macht Spass!

Dutti: Mit so viel Energie im Rücken habe ich Inner Core bisher noch nie erlebt! Ihnen scheint der Zweck dieser ganzen Veranstaltung wahrlich besonders am Herzen zu liegen. Sängerin Anna hält immer wieder ein Gemälde der ukrainischen Flagge in die Höhe und wird nicht müde, ihr Unverständnis gegenüber den Aktionen eines gewissen «Mister P.» zum Ausdruck zu bringen.

Setlist – Inner Core

  1. The Queen I Am
  2. Kingdom Of Mirros
  3. Morning Shots
  4. Symphony
  5. Crystal Sky

Dead Venus

Domi the Stick: Ich muss gestehen… Auf dieses Konzert bin ich überhaupt nicht vorbereitet. Das erste Album «Bird Of Paradise» kenne ich und es läuft auch zwischendurch auf meiner Anlage, doch vom im Februar erschienen Zweitling «Flowers & Pain» habe ich wohl erst den Titeltrack gehört. Entsprechend staune ich während der ersten vier Songs nicht schlecht über die Weiterentwicklung des Dead Venus-Sounds. Parallelen zu den früheren Songs sind kaum zu überhören, jedoch verleiht die neu eingesetzte E-Gitarre dem Stil ein neues, härteres Gesicht.

Es ist das erste Mal, dass ich Dead Venus live sehe. Seraina Tellis gesangliche Fähigkeiten über verschiedene Gesangsarten hinweg überzeugen live noch stärker als ab Konserve. Das komplexe Songwriting und die rhythmischen Überraschungen ebenfalls. Das Gesamtpaket hat mich durchaus überrascht und ich freue mich bereits auf den nächsten Dead Venus-Auftritt. Da müsste man sich fast schon überlegen, einen Abstecher ins Ausland zu machen, um die Band im Vorprogramm von Orphaned Land zu sehen…

Raphi: Falls du es nicht ins Ausland schaffen würdest, kannst du sie sonst auch im April auf Schweizer Boden in Orbe sehen (DtS: Stimmt, danke für den Hinweis!). Ich finde die progressiven Rocksongs von Dead Venus nicht immer einfach nachvollziehbar, doch Serainas Stimme bietet in den teils verschachtelten Arrangements genau die richtige Orientierungshilfe, die den Liedern eine ausreichende Portion Zugänglichkeit verleiht. Ein weiteres Highlight ist zudem der ehemalige Bassist André Gärtner, der heute Abend als Aushilfe mit von der Partie ist. Er macht sich die Songs teilweise ganz zu Eigen, so dass es eine Freude zum Zuschauen und Hinhören ist. Eine Freude sollte es auch bei der nächsten Band werden, zumindest haben sie am letztjährigen Meh Suff! Metal Festival die Messlate für sich selbst hochgelegt. Die Rede ist natürlich von Irony of Fate.

Dutti: Ehe Cveti und Co. loslegen, möchte ich ebenfalls gerne ein kurzes Statement zu Dead Venus abgeben. Paradiesvogel Seraina wird definitiv immer meine «Lieblingshexe» bleiben. Gemeinsam mit ihren beiden Kumpels erzeugt sie Melodien und Klangwelten, die einen problemlos in ihren Bann ziehen. Des Weiteren wird es sehr geschätzt, dass sich die Sängerin und Mitglieder ihrer Familie nach der Show ausgiebig Zeit für Plaudereien mit den Fans am Merchandise-Stand nehmen. Sympathische Truppe!

Setlist – Dead Venus

  1. Flowers & Pain
  2. Anna Moll
  3. Lily Of The Valley
  4. Revelation Of Hate
  5. Kiss Of The Muse
  6. Sirens Call

Irony Of Fate

Domi the Stick: Raphi, tiefe Messlatten gibt es nicht bei IoF! Die Melodeather aus dem Kanton Bern sind für mich ohne Zweifel das Highlight des heutigen Line-Ups. Deren zweites Album «Wicked & Divine» erschien zwar schon vor etwa einem Jahr, Live-Darbietungen davon waren bisher jedoch Mangelware. Umso mehr freue ich mich auf ihren Auftritt und wir rätseln im Vorfeld darüber, welche Songs wohl gespielt werden.

Bereits ab dem Intro gehören die Halsmuskulaturen der vorderen Reihen ganz der Band! Kein Wunder, bei diesen Riffs, Double Bass-Gewittern und bösen Growls… Publikumsbewegungen in Form von Mosh- und Circle Pits bilden sich dann auch sehr rasch, nachdem Fronterin Cveti die zuerst etwas zögernde Menge darum bittet. Nach den beiden Singles «Mayhem» und «Vengeance» dann der Clou: Als hätten IoF nicht genügend eigene Songs, wagen sie sich an Panteras «Domination». Wow! Irgendwelche Ergänzungen, Raphi? Dutti?

Raphi: …kann nichts…anmerken…muss…headbangen…bin begeistert…!

Dutti: Mein Schädel und mein Nacken sind ebenfalls mit munteren Kreisbewegungen beschäftigt. Bockstark, was das Quintett hier gerade auf die Bretter knallt! Zum Glück können sie am kommenden Samstag dann ziemlich sicher endlich die gefühlt schon x-Mal verschobene Plattentaufe ihres neusten Streichs «Wicked & Divine» in der Luzerner Schüür durchziehen. Wird auch höchste Zeit!

Domi the Stick: Der Auftritt ist dann leider viel zu schnell vorbei. Doch Möglichkeiten, zu mehr neuen und auch alten IoF-Songs zu moshen und zu headbangen, gibt es dieses Jahr noch viele!

Setlist – Irony Of Fate

  1. Doomsday Clock
  2. The In-Between
  3. Unleashed Your Chains
  4. Mayhem
  5. Vengeance
  6. Domination (Pantera Cover)
  7. Oceans Of Doom
  8. Mind Vs. I

Sickret

Raphi: Als nächstes sind die Nu Metaller Sickret aus Sursee an der Reihe und ganz ehrlich: das ist musikalisch weniger meine Welt. Doch die Band platzt fast vor Spielfreude, einem überaus mitreissenden Umstand, dem man sich schwerlich entziehen kann. Zudem trifft das Quartett den Geschmack von zahlreichen Anwesenden zielsicher und so ist das vordere Drittel des Z7 praktisch von Beginn des Auftritts weg beständig in Bewegung. Neben der erwähnten Spielfreude trägt sicher auch der souverän abgehaltene Auftritt zum durchaus überzeugenden Gesamteindruck meines Erstkontakts mit Sickret bei.  Die musikalische Einordnung überlasse ich aber gerne euch beiden. Wer will?

Domi the Stick: Im Herbst 2020, als es sonst fast keine Konzerte gab, durfte ich Sickret im Vorprogramm von Jinjer kennenlernen. Damals in der Hall Of Fame kam mir das Ganze etwas unausgereift rüber. Umso erstaunter bin ich heute ob der Live-Wucht, die da von der Bühne runterstrahlt. Ich verbringe zwar den Anfang des Auftritts damit, meine letzten Pommes Frites aus der Schale zu krümeln und mir die Ketchup-Finger abzulecken, doch die saubere Spielweise und die noch sauberere Abmischung (juhui, ein danke an die Leute an der Technik!) vermögen mich trotz kulinarischer Ablenkung in den Bann zu ziehen! Einzig die etwas übertrieben auf Badass getrimmten Schimpf- und Fluch-Kommentare von Fronter Timmy Michels kann ich nicht so ganz ernst nehmen… Anhängern des Nu Metal, insbesondere von Bands wie Limp Bizkit, kann ich Sickret auf jeden Fall wärmstens empfehlen! Dutti, haben wir was vergessen? Du bist von uns ja derjenige, der am besten mit der «Pomme De Terre»-Truppe vertraut ist, oder?

Dutti: Der, wie ihn Timmy stets vorstellt, «französische Song» über den «Härdöpfel» geniesst fürwahr Kultstatus. Unsere helvetische Limp Bizkit-Version glänzt durch hervorragende Leistungen und liefert hier – zumindest aus meiner bescheidenen Sicht – eine Performance ab, die eines Headliners würdig wäre. Wie meine Mit-Metalinsider korrekterweise erwähnt haben, herrscht vor der Bühne durchgehend wildes Treiben und jede Menge Eskalationspotenzial. «Let’s bounce!» Ein weiterer Besuch in der Merch-Ecke ist nach diesem mitreissenden Gig zwingend Pflicht!

Setlist – Sickret

  1. Pressure
  2. Tortured
  3. So Sick
  4. Worship
  5. Doomsday
  6. Fatlip
  7. Hypocritical
  8. Greetings From Babylon
  9. Pomme de Terre
  10. 420

Illumishade

Domi the Stick: Illumishade… Hinter dem mysteriösen Namen verbirgt sich nichts anderes als das Projekt von Elu-Fronterin Fabienne Erni und Elu-Gitarrist Jonas Wolf. Entstanden aus Fabiennes Masterprojekt an der ZHdK, hat die Band 2020 ein ganzes Studioalbum veröffentlicht. Im Herbst 2021 dann die erste Live-Show im Z7. Zugegeben, umrahmt von Dust In Mind und Ad Infinitum haben Illumishade mich nicht vom Hocker gehauen. Doch heute ist dies anders! Pompös und mit viel Ausstrahlung präsentiert das Quintett ganze elf Songs.

Raphi: Ja, das was Illumishade hier zeigen, kann getrost als Show (im positiven Sinne) bezeichnet werden. Fabienne und Jonas bilden klar die Front der Band, so dass die restlichen Mitglieder trotz deren nicht minder wichtigen Beiträge in der Wahrnehmung beinahe etwas untergehen. Musikalisch agiert die Truppe aber durchwegs als eingestimmte, kompakte Einheit.

DtS: Schon vor, aber vor allem nach dem Konzert war plötzlich die Stilbezeichnung zu Illumishade Gesprächsthema. Es wurde erwähnt, dass schon vor «Into The Unknown» ein Disney-Touch vorhanden war; gleichzeitig ist das Songwriting eine Stufe komplexer als der Durchschnitt; auch die Instrumentenwahl wurde angesprochen… Kann man Illumishade als Symphonic Metal bezeichnen?

Dutti: Ich bleibe bei «Disney Metal» mit stimmgewaltiger Fabienne 😉

Raphi: Sandro hat in seiner Review die Begriffe Progressive Metal und Modern Melodic Metal verwendet. Sicher auch nicht verkehrt und auch wenn’s schlussendlich ja komplett egal ist, machen solche Diskussionen doch immer wieder Spass. Am Ende können wir uns in der Gruppe dann alle gut mit Progressive Symphonic Metal anfreunden.

DtS: So oder so war dies ein starker Auftritt, der nur ein wenig durch die nicht zu 100 Prozent überzeugende Tonabmischung etwas getrübt wurde. Schade, denn bei Sickret hat das ja eigentlich sauber funktioniert…

Raphi: Du sagst es. Ich habs ja bereits angesprochen, aber bei Illumishade hat es sich am stärksten ausgewirkt. Hoffen wir, dass wenigsten die letzte Band des heutigen Nachmittags ääh Abends einen besseren Sound spendiert bekommt.

Setlist – Illumishade

  1. The Horizon Awaits
  2. Hymn
  3. Tales Of Time
  4. Crystal Silence
  5. What Have I Become
  6. Rise
  7. Muse Of Unknown Forces
  8. Obsidian Veil
  9. Elegy
  10. World’s End
  11. Into The Unknown

Zeal & Ardor

Raphi: Die hört auf den Namen Zeal & Ardor und hat mich in der Vergangenheit bereits zweimal mit fantastischen Liveauftritten begeistert. Während des Soundchecks schaffen wir es, Bandkopf Manuel Gagneux in unser übermotiviertes Vorfreude-Handgeklapper einstimmen zu lassen. Er scheint sich also auch auf den Auftritt zu freuen. Eine Freude, die sich mit Beginn des ersten Songs entlädt, die Band dazu antreibt von der ersten Sekunde an voll aus sich herauszugehen, auf das Publikum überspringt und die vorderen Reihen den Kopf schütteln lässt, was die gut eingewärmten Nackenmuskulatur hergibt. Die ganze Band ist voller Elan dabei und verkörpert ihre Musik richtiggehend. Die Setlist erhält dabei Stücke aller bisheriger Veröffentlichungen, so dass die Fans jeder Schaffensphase auf ihre Kosten kommen. Aller guten Dinge sind drei: Zeal & Ardor schliessen mit dem heutigen Auftritt nicht nur den Festivaltag perfekt ab, sondern knüpfen auch nahtlos an ihre beiden Glanzleistungen in meiner Vergangenheit an. Danke meine Herren, das war fantastisch.

Domi the Stick: Für mich sind Zeal & Ardor ein zu einhundert Prozent unbeschriebenes Blatt. Ich weiss, dass die Band aus Basel kommt und irgendwelche Musikstile zusammenmischt, was mich ab Konserve nie gross überzeugt hat. Die Erwartungen sind also nicht allzu hoch gesteckt. Anfangs werde ich dann auch tatsächlich nicht ganz so warm mit dieser Avantgarde-Geschichte. Doch schon nach den ersten beiden Songs blicke ich ein bisschen besser durch und spätestens bei «Götterdämmerung» haben mich Gagneux & Co. überzeugt. Das, was sie da tun, diese Kombination von härterem Metal und spirituellen afro-amerikanischen Einflüssen, das funktioniert! Ihre Musik, die Begeisterung, mit der sie sie vortragen, und schlicht und einfach ihre Energie färben problemlos auf das Publikum ab. Auch die Soundabmischung ist wieder auf gewohnter Z7-Qualität und so ist dieser Auftritt ein sehr würdiger Abschluss für die beiden Festivaltage!

Dutti: Der Track «Götterdämmerung» läuft bei mir seit einiger Zeit regelmässig rauf und runter. Live wirkt die Komposition dann direkt nochmals ein paar Stufen mächtiger. Aber das gilt für Zeal & Ardor ganz generell. Am heutigen Festivalsonntag vom Riffs Against War figurieren sie als die berühmt-berüchtigte Kirsche auf der Sahnetorte. Manu und seine Crew haben es geschafft, die Stile Blues, Gospel, Soul und Black Metal zu einem akustischen Hochgenuss zu fusionieren. Gönnt euch bei der nächsten Gelegenheit unbedingt einmal ein Konzert dieser Gruppe. Ihr werdet es nicht bereuen!

Setlist – Zeal & Ardor

  1. Church Burns
  2. Row Row
  3. Ship On Fire
  4. Götterdämmerung
  5. Gravedigger’s Chant
  6. Run
  7. We Can’t Be Found
  8. Trust No One
  9. Death To The Holy
  10. Blood In The River
  11. Baphomet

Das Fanzit – Riffs Against War

Raphi: Was für ein toller Nachmittag, Abend und überhaupt. Jede der acht Bands hat eine formidable Leistung gezeigt, so dass die Zeit verging wie im Flug. Mein persönliches Highlight waren dabei Zeal & Ardor, die einen herausragenden Schlusspunkt gesetzt haben, sowie Irony of Fate mit ihrem mitreissenden Auftritt. Dass das Z7 über die zwei Tage insgesamt 52’500 Franken mit dem Riffs Against War sammeln konnte, verdient ebenfalls Anerkennung. Horns up für alle, die etwas dazu beigetragen haben. Ich mach mich jetzt mal auf zum Bahnhof. Zum Glück hat der Anlass bereits um 14 Uhr begonnen, da fährt jetzt sicher noch ein Zug.

Domi the Stick: Für viele Bands und auch Besucher war dieser Event eines der ersten Metalkonzerte seit langer Zeit, und entsprechend wurde gefeiert. Ich bin mir sicher, dass dies auch am Samstag der Fall war. Alle Bands haben überzeugt; meine persönlichen Highlights waren Irony Of Fate, Dead Venus und Illumishade. Und mit Zeal & Ardor weiss ich nun doch etwas anzufangen! Der Anlass für dieses Wochenende ist natürlich alles andere als schön, aber wir sind froh, wenigstens auf diese Weise ein wenig helfen zu können. Nach Schliessung des Spendenkontos hat die Z7-Crew übrigens ein Spendentotal von 54’451.30 verkündet. Eine Summe, welche mit Stolz der Caritas übergeben werden kann! Ein ganz dickes Danke an alle, die etwas zu diesem so spontanen Event beigetragen haben!

Dutti: Die Z7-Mannschaft hat es geschafft, innert kurzer Zeit mit Riffs Against War ein gelungenes Festival für einen guten und wichtigen Zweck aus dem Boden zu stampfen. Schön zu sehen, dass in Sachen Moneten eine ansprechende Summe zusammengekommen ist. Möge dieser Beitrag den Betroffenen auf irgendeine Art und Weise weiterhelfen. In Sachen Bühnenprogramm glänzten insbesondere Anger Mgmt., Sickret und Zeal & Ardor mit beeindruckenden Darbietungen. Schade nur, dass die Konzertfabrik verhältnismässig schwach besucht war…

Fotos Riffs Against War (Mike)


Wie fandet ihr das Konzert?

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