Rhapsody of Fire - Z7 Pratteln 2019
Sa, 2. März 2019

Rhapsody Of Fire, Avalanch, Thornbridge

Z7 (Pratteln, CH)
18.03.2019
Rhapsody of Fire - Z7 Pratteln 2019

Das Z7 hat die Power 

Mit Rhapsody Of Fire, Avalanch und Thornbridge sorgten gleich drei Truppen am Samstag in Pratteln für einen lauten Abend. Leider war die Konzertfabrik bloss mittelmässig besucht. Welcher Band ein powermetallischer Triumphzug gelungen ist, verraten euch die nachfolgenden Zeilen. 

Nach den hauptsächlich harten und groben Klängen der letzten Wochen, stehen heute endlich wieder einmal Power und Symphonic Metal auf der musikalischen Speisekarte. Da nehme ich die Reise in die Nordwestschweiz trotz Erschöpfungsanzeichen vom gestrigen Gaswerk-Abriss gerne auf mich. Vor Ort angekommen wird dann rasch ersichtlich, dass der Vorverkauf offenbar nicht wirklich rosig gelaufen ist. Wenn man direkt neben dem Z7 parken kann, ist das diesbezüglich selten ein gutes Zeichen. Aber eventuell findet ja noch der eine oder andere Metallschädel den Weg nach Pratteln.

Bei der Bandgeschichte des heutigen Headliners kann man nur allzu leicht den Überblick verlieren. Was gibt’s jetzt eigentlich alles? Rhapsody? Rhapsody Of Fire? Luca Turilli’s Rhapsody? Rhapsody Reunion? Turilli / Lione Rhapsody? Wer da noch durchblickt, muss wahrlich ein Genie (oder Lexikon) sein. Ich erspare euch an dieser Stelle ausführliche Erläuterungen zu den zuvor ausgezählten Gruppen und Projekten. Wir beschränken uns auf die Band, welche in ein paar Stunden die Bühne erobern wird – sprich: Rhapsody Of Fire. Tastenmann Alex Staropoli und seine Mitstreiter haben mit «The Eighth Mountain» vor etwas mehr als einer Woche ein neues Werk veröffentlicht. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass die heutige Setliste ebenfalls den einen oder anderen Klassiker enthalten wird. Das Aufwärmprogramm bestreiten die beiden mir noch unbekannten Kappeln Thornbridge und Avalanch.

Thornbridge

Die deutsche Dornenbrücke eröffnet um 19.30 Uhr den Konzertabend vor einer überschaubaren Publikumstraube. Der Vierer liefert eine solide Leistung ab und serviert uns Power Metal, wie er im Buche steht. Mit diesem Soundtrack im Gehör möchte man einfach direkt Drachen töten, Prinzessinnen befreien und in wundervolle Fantasiewelten eintauchen. Vergleiche mit Blind Guardian oder Orden Ogan sind nicht von der Hand zu weisen. Thornbridge haben effektiv ein paar starke Riffs am Start. Das Drumset (ist übrigens dasjenige von Avalanch) kann sich ebenfalls sehen lassen. Fabian Marmor kann sogar oberhalb seines Kopfes auf Felle eindreschen. Wenn das mal nicht der Traum eines jeden Trommlers ist. Der junge Mann geht jedenfalls engagiert und mit viel Spielfreude an die Sache ran.

Ausgerechnet beim letzten Stück «Set The Sails» hat Patrick Rogalski mit Gitarrenproblemen zu kämpfen. Glücklicherweise können diese rasch behoben werden. Patrick lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und spielt die Nummer sauber zu Ende. Passt irgendwie zum souveränen Auftritt des Quartetts aus Alzenau. Für mich steht nun ein Abstecher zur Merchandise-Ecke auf dem Plan. Ein T-Shirt muss her!

Avalanch

Vom Bandnamen her müsste man eigentlich mit einer mitreissenden Lawine rechnen können. Aber nix da. Die ganze Geschichte kommt zu Beginn ziemlich durchzogen daher. Speziell das Stimmorgan von Fronter Israel Ramos scheint sich nicht wirklich in Bestform zu befinden. Erst mit der Zeit wird’s etwas besser. Eine echte Maschine ist dagegen Drummer Mike Terrana. Der Irokesen-Mann ist ein kein unbekannter in der Szene. Schliesslich stand er unter anderem schon in den Diensten von Tarja Turunen oder Axel Rudi Pell. Beim Duell der Vorgruppen heissen die Sieger für mich aber ganz klar Thornbridge.

Rhapsody Of Fire

Von einer rappelvollen Hütte sind wir noch weit entfernt. Schade, ich hätte den Italienern einen grösseren Publikumsaufmarsch durchaus gegönnt. Aber es hilft alles nix – Zeit zur Schicht anzutreten. Beim ersten Intro wird komischerweise die Laustärke gesenkt. Technische Schwierigkeiten? Naja, beim zweiten Versuch klappt’s dann reibungslos. Oha, im Vergleich zu den beiden Support-Acts steht jetzt schon noch einmal ein ganz anderes Kaliber auf der Bühne. Das Quintett ballert uns bombastischen, temporeichen Symphonic Power Metal um die Lauscher. Sackstark! Sänger Giacomo Volis Gesang ist eine Klasse für sich. Da sitzt jeder Ton. Aber auch die Saitenfraktion und Band-Boss Alex Staropoli geben alles. Schlagzeuger Manuel Lotter, der Deutsche im Team, hat sogar noch Zeit für die eine oder andere Grimasse während des Spielens.

Der frischveröffentlichte Silberling «The Eight Mountain» dominiert mit sechs Stücken erwartungsgemäss die Setliste. In den vorderen Publikumsreihen werden regelmässig Plastikschwerter in die Höhe gereckt. Die Power Metal-Krieger scheinen einsatzbereit zu sein. Wie vermutet lassen sich die Rhapsody Of Fire bei den Klassikern ebenfalls nicht lumpen. « The March Of The Swordmaster», «Dawn Of Victory», «Land Of Immortals», «Emerald Sword» – das ist ganz grosses Kino! Insbesondere bei diesen Hymnen erweisen sich die Fans als äussert textsicher und sind mit vollem Einsatz mit von der Partie. Wer diesen 100-minütigen Abriss verpasst, hat Pech gehabt.

Das Fanzit

Rhapsody Of Fire und Thornbridge überzeugten durchgehend. Leider war das Z7 bloss mittelmässig besucht – und das an einem Samstag. Power Metal schien heute Abend fälschlicherweise nicht besonders hoch im Kurs zu stehen.

Setliste – Thornbridge

  1. Theatrical Masterpiece
  2. Keeper Of The Royal Treasure
  3. Demon In Your Heart
  4. The Dragon’s Reborn
  5. Ember In The Winter Grove
  6. Set The Sails

Setliste – Avalanch

  1. The Oracle
  2. Demiurgus
  3. Pilgrim
  4. The Flower In The Ice
  5. The Alchemists
  6. Deception
  7. Baal
  8. Lucero
  9. Torquemada

Setliste – Rhapsody Of Fire

  1. Intro – In Principio
  2. Distant Sky
  3. The Legend Goes On
  4. Dargor, Shadowlord Of The Black Mountain
  5. The Courage To Forgive
  6. March Against The Tyrant
  7. Into The Legend
  8. The March Of The Swordmaster
  9. Dawn Of Victory
  10. The Wind, The Rain And The Moon
  11. Rain Of Fury
  12. Warrior Heart
  13. Holy Thunderforce
  14. Reign Of Terror*
  15. Land Of Immortals*
  16. Emerald Sword*
  17. Outro – The Wind, The Rain And The Moon*

*Zugabe


Wie fandet ihr das Konzert?

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